"Ob aus dem Verzweiflungswinter ein Wutwinter wird, das hat die Bundesregierung im Grunde genommen in der Hand", sagte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen, Ulrich Schneider, am Montag im RTL/ntv "Frühstart". Die Koalition müsse den Bürgern schnell Hilfe signalisieren. "Wenn der Kanzler mit seinem Versprechen ernstmacht, 'you'll never walk alone', dann kann es auch ein Winter des neuen Zutrauens werden", so Schneider.
Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen sprach sich für ein Verbot von Gas- und Stromsperren im Zuge eines neuen Entlastungspakets aus. "Energie muss weiter in die Haushalte fließen."
Maßnahmen ab Oktober gefordert
Zudem forderte Schneider mehr Tempo bei den Hilfen. Was die Bundesregierung bisher angekündigt habe, käme erst Anfang des nächsten Jahres. 9-Euro-Ticket und Tankrabatt liefen allerdings jetzt schon aus und die Gasumlage greife im Herbst. "Der wirklich schwierige Monat für die Menschen und für die Politik wird der Oktober werden. Dann brauchen wir Maßnahmen", sagte Schneider.
Konkrete Zahlen im Blick
Die Hartz-IV-Sätze und die Altersgrundsicherung müssten um 200 Euro im Monat steigen, der Empfängerkreis des Wohngeldes um mindestens zwei Millionen Haushalte erweitert werden. "Dann hätten wir in der Tat etwa die untersten 15 Prozent der Bevölkerung mit zielgerichteten Maßnahmen erreicht", betonte Schneider weiter.