Pastor aus Niedersachsen sucht Witze für Osterpredigt

Alter christlicher Brauch

Der evangelische Pastor Jörg Mosig aus Rinteln an der Weser will am Ostersonntag so lange Witze erzählen, bis seine Zuhörer in das sogenannte Osterlachen einfallen. Für diesen christlichen Osterbrauch sucht er noch Witze.

Symbolbild Talar mit Beffchen tragen evangelische Pfarrerinnen und Pfarrer / © Harald Oppitz (KNA)
Symbolbild Talar mit Beffchen tragen evangelische Pfarrerinnen und Pfarrer / © Harald Oppitz ( (Link ist extern)KNA )

Vorschläge könnten bei seiner Gemeinde eingereicht werden, teilte der niedersächsische Pastor am Mittwoch mit. Am Ostersonntag will Mosig dann ab 10 Uhr mit einem Witzebuch auf die Kanzel steigen.

"Wer lacht, spürt die Lebenslust - und zu Ostern geht es um das Leben, um den Sieg des Lebens über den Tod", erläuterte Mosig. Mit ganzem Körpereinsatz dürfe die Gemeinde daher an Ostern den Tod auslachen. Die Auferstehung lasse sich als "Ausdruck von Gottes Lachen über den Tod" verstehen. Dieser Grundgedanke der Osterfreude sei befreiend und habe "eine großartige spirituelle Dimension".

Mit dem Osterlachen lässt Mosig einen alten Brauch wieder aufleben. Bereits im Mittelalter erzählten die Pfarrer im Ostergottesdienst von der Kanzel herab Witze und derbe Geschichten, um die Menschen zum Lachen zu bringen. Die Reformatoren forderten allerdings mehr Ernst in den Gottesdiensten. Im 19. Jahrhundert verschwand der Brauch wieder.

Ostern

An Ostern feiern Christen ihr wichtigstes Fest: die Auferstehung Jesu am dritten Tag nach dem Tod am Kreuz. Die Botschaft von Kreuz und Auferstehung ist das Fundament ihres Glaubens. Kerngehalt ist, "dass am Ende das Leben über den Tod, die Wahrheit über die Lüge, die Gerechtigkeit über das Unrecht, die Liebe über den Hass und selbst über den Tod siegen wird", so der katholische Katechismus.

Seit dem Konzil von Nizäa im Jahre 325 wird das älteste Fest der Christenheit am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert.

Osterkerzen / © Harald Oppitz (KNA)