DOMRADIO.DE: Was hat das mit der Leiter auf sich?
Joanne O'Neill (Pastoralassistentin in St. Lamberti): Seit letztem Jahr September haben wir die Himmelsleiter hier zu Gast in Münster und wir sind glücklich, darüber. Und wir dürfen sie auch noch ein bisschen behalten. Auch am Kirchturm haben wir ein langes Stück Leiter. Das hing vorher im Stephansdom in Wien. Diese Leiter wurde von der Künstlerin Billi Thanner geschaffen, einer österreichischen Künstlerin, die ganz viel mit Lichtinstallationen arbeitet.
Im Rahmen der Corona-Pandemie hat sie ein Kunstwerk geschaffen hat, das den Menschen Hoffnung geben soll. Und das ist ihr mit dieser Leiter wirklich geglückt. Das merken wir jeden Tag. Die Leute strömen in die Kirche, um diese Leiter zu besuchen und die Hoffnung, die sie vermittelt, zu spüren.
DOMRADIO.DE: Die Sehnsucht nach dem Himmel ist in uns Menschen ja auch drin. Bringt so eine Leiter da den richtigen Spirit?
O'Neill: Ich würde sagen, dass sie das tut. Das Besondere an einer Leiter ist, glaube ich, dass sie immer etwas verbindet. In diesem Fall verbindet sie Himmel und Erde. Wir haben eine Verbindung nach oben und unten. Wir stellen uns das hier gar nicht so vor, dass der Mensch nach oben geht zu Gott, sondern eher, dass Gott uns entgegenkommt.
DOMRADIO.DE: Wie kann man im Alltag, mit dieser Leiter helfen, das Evangelium und die Friedensbotschaft zu verkünden?
O'Neill: Durch die Verbindung und durch das Licht, weil sie ja auch leuchtet. Jesus sagt: 'Ich bin das Licht der Welt'. Und das ist eine ganz starke Botschaft, die jeder von uns in sich kann und in die Welt tragen kann. Ich glaube, das ist eine Chance, die jeder Christ und jede Christin nutzen sollte. Man spürt diese Botschaft auch, wenn man hier ist, wenn man hier zusammenkommt, wenn wir hier Gottesdienst feiern unter der Leiter.
DOMRADIO.DE: Wie engagieren Sie sich persönlich für den christlichen Glauben?
O'Neill: Ich engagiere mich natürlich hier in der Gemeinde. Aber ich bin ja aber auch eine Privatperson, die im Alltag nicht immer konfliktlos durchs Leben geht. Ich gebe mir Mühe, immer vom Besten auszugehen, so dass jeder das Beste tut, was er kann. Und wenn man so auf die Menschen blickt, dann hat man es schon ein Stückchen leichter, glaube ich. Dann ist es leichter, sich anzunähern und Frieden zu schließen.
Das Interview führte Ingo Brüggenjürgen.
Information der Redaktion: Alle Informationen zur Rad-Pilger-Tour für den Frieden finden Sie hier.