Pater von Gemmingen vergleicht im domradio Benedikt XVI. mit Johannes Paul II.

Zwei unterschiedliche Päpste

Seit anderthalb Jahren ist Papst Benedikt XVI. jetzt im Amt. Sein Vorgänger Johannes Paul II. prägte mehr als 26 Jahre Rom und die Katholische Kirche. Was hat sich durch Benedikt geändert? Pater Eberhard von Gemmingen vergleicht im domradio die beiden Päpste.

 (DR)

"Fakt ist: Das Interesse an Rom ist gewachsen"
Die entscheidende Veränderung, sagt der Chefredakteur der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan, liege in dem, was man von Papst Benedikt XVI. höre und lese und welche Thesen er vertrete: "Ein Pater in Rom hat mal gesagt: Papst Johannes Paul II. war ein Papst zum Sehen, Papst Benedikt XVI. ist ein Papst zum Hören. Johannes Paul II. war ein genialer Kommunikator. Er hat durch Zeichen, Gesten und Symbolische Handlungen Aufmerksamkeit erregt. Benedikt ist insgesamt dem kirchlichen Tun gegenüber kritischer. Er vertraut nicht so sehr darauf, dass mit Worten, Schriften oder Gesten die Welt verbessert wird. Johannes Paul hat eher ausgestrahlt: 'Wir kriegen die Welt schon in den Griff'. Während Benedikt sagt: 'Entweder das Wort Gottes zieht - oder es zieht nicht. Entweder wir reißen die Menschen durch die Auslegung der Bibel mit - oder eben nicht. Alles andere ist sekundär.'"

Von Gemmingen weiter: "Man spürt und sieht: Zu den Generalaudienzen kommen heute mehr als doppelt so viele Menschen als zu den Zeiten Papst Johannes Paul II. Dass manche daraus folgern, Benedikt sei der beliebtere Papst, halte ich für eine falsche Interpretation. Aber Fakt ist: Das Interesse an Rom, Vatikan und Papst ist gewachsen."