Der emeritierte Papst habe ein erfülltes Leben geführt, "das sowohl von Schwierigkeiten als auch von unzähligen Segnungen geprägt war", betonte Bartholomaios I. in einem vom Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel veröffentlichten Kondolenzschreiben an Papst Franziskus.
Benedikts denkwürdige Beiträge für Kirche, Wissenschaft und als Brückenbauer würden "unbestreitbar Spuren in der Geschichte hinterlassen", so Bartholomaios.
Lob für Dialogbemühungen
Den früheren Papst zählt der Ökumenische Patriarch zu den "größten Theologen des 20. Jahrhunderts". Ausdrücklich verwies Bartholomaios auf die Dialogbemühungen Benedikts, insbesondere mit der orthodoxen Kirche.
Benedikt XVI. und Patriarch Bartholomaios, der als ökumenisch sehr aufgeschlossen gilt, sorgten in der Amtszeit des nun gestorbenen Papstes ab 2005 für eine Wiederaufnahme der Einigungsgespräche zwischen katholischer und orthodoxer Kirche, die jahrzehntelang brach gelegen hatten. 2006 besuchte Benedikt XVI. den Patriarchen auch an dessen Amtssitz (Phanar) in Istanbul.
Delegation reist nach Rom
Schon in einer Rede zum Jahresbeginn hatte Bartholomaios (82) mit "Respekt, Liebe und Dankbarkeit" des am Silvestertag gestorbenen Benedikt gedacht. Für die Trauerfeiern zur Beisetzung des emeritierten Papstes reist auch eine Delegation des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel mit zwei Metropoliten nach Rom.