Bei der Feier ab 15.15 Uhr in der Neuköllner Sankt-Johannes-Basilika nimmt er elf Ritter, sechs Damen und einen Priester in den päpstlichen Orden auf, wie die Deutsche Statthalterei des Ordens am Freitag in Berlin mitteilte. Als Großprior hat Twal eine Spitzenstellung in der Gemeinschaft, die besonders die katholischen Christen in Israel und den Nachbarländern unterstützt.
Zu dem öffentlichen Investiturgottesdienst werden rund 700 Gäste aus Europa erwartet, darunter 300 Ritter und Damen. Dabei legen die neuen Mitglieder ein Gelöbnis ab. Sie erhalten die Ordensinsignien, das fünffache Jerusalemkreuz als Brustkreuz am Band sowie den Ordensmantel mit dem roten Jerusalemkreuz. Am Sonntag feiert der Orden ab 10 Uhr einen weiteren Festgottesdienst in der Sankt-Hedwigs-Kathedrale mit dem Apostolischen Nuntius, Erzbischof Nikola Eterovic.
Die Mitglieder der Deutschen Statthalterei treffen sich zweimal jährlich, um neue Ordensmitglieder aufzunehmen. Nach Berlin kamen sie zuletzt vor 20 Jahren. Bundesweit gehören dem Orden rund 1.400 Mitglieder an, davon ein Viertel Frauen. Sie fördern die Aktivitäten des Ordens nach dessen Angaben jeweils durchschnittlich mit 1.200 Euro jährlich. Weltweit engagieren sich mehr als 30.000 Mitglieder in der Gemeinschaft, die über 10 Millionen Euro jährlich aufbringen. Sie können sich nicht um eine Aufnahme bewerben, sondern werden von dem Orden berufen.
Im Heiligen Land fördert der Orden Sozial- und Bildungsprojekte sowie Einrichtungen wie Krankenhäuser, Kinder- und Altenheime oder Hochschulen. Diese sind unabhängig von ihrer Religion offen für alle Menschen.
Wie der Statthalter in Deutschland, Detlef Brümmer, am Freitag erklärte, unterstützt der Orden verstärkt auch Flüchtlinge und Migranten. So finanziert die Gemeinschaft Wohncontainer und gibt Hilfen zum Lebensunterhalt für Flüchtlinge etwa aus Afrika. Zudem unterstützt sie ein "religiös-soziales Zentrum" in Tel Aviv. Es betreut Arbeitsmigranten etwa von den Philippinen. Zusätzlich zu den rund 80.000 einheimischen Katholiken in der Region leben nach Brümmers Angaben in Israel weitere 60.000 katholische Zuwanderer unter oft prekären Verhältnissen.