"Pax Christi" verurteilt nukleare Aufrüstung

Besitz von Atomwaffen ist unmoralisch

70 Jahre nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki hat der Präsident der katholischen Friedensbewegung Pax Christi, Algermissen, den Besitz von Atomwaffen als unmoralisch verurteilt. Der Massenmord dürfe sich nicht wiederholen.

Bischof Algermissen im Portrait (KNA)
Bischof Algermissen im Portrait / ( KNA )

"Mit der nuklearen Abschreckung geht immer Massenvernichtung einher", erklärte der Präsident der katholischen Friedensbewegung Pax Christi, der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen. Jene enormen Geldsummen, die in die Modernisierung der Raketen gesteckt würden, sollten besser zur Verhinderung von Not und Elend genutzt werden. Algermissen kritisierte weiter, dass der Besitz von Atomwaffen den massenhaften Tod von Menschen billigend in Kauf nehme. Oft werde behauptet, die im Kalten Krieg entwickelte Strategie der nuklearen Abschreckung habe einen Atomkrieg zwischen den Weltmächten verhindert. Doch diese habe der Welt auch "einen genuinen Frieden vorenthalten und sie dem anhaltenden Risiko einer nuklearen Katastrophe ausgesetzt", so der Bischof. Die Strategie sei daher in der gegenwärtigen multipolaren Welt kein Stabilisator mehr, sondern setze Staaten Anreize, eigene Atomwaffenprogramme zu entwickeln.

Zerstörung der Lebensgrundlagen

Der Bischof betonte die "besondere Grausamkeit" für die japanischen Opfer durch Verstrahlung und die langfristige Zerstörung der Lebensgrundlagen. "Manche der Überlebenden der Atombombendetonationen in Hiroshima und Nagasaki haben die Toten beneidet", so Algermissen. Das im internationalen Atomwaffensperrvertrag gegebene Versprechen nach Abrüstung müsse endlich eingelöst werden.

Am 6. August 1945 warf die US-amerikanische Luftwaffe eine Atombombe über der japanischen Großstadt Hiroshima ab, drei Tage später eine zweite über Nagasaki. Es war der bislang einzige militärische Einsatz von Atomwaffen. Nach Schätzung von Historikern starben mehr als 250.000 Menschen sofort oder teils Jahre später an Strahlenschäden und Verbrennungen. In Folge der Abwürfe kapitulierte die japanische Armee, was im September zum Ende des Zweiten Weltkriegs führte.


Quelle:
KNA