Unter dem Titel "Befreit Gott von den Gläubigen!" diskutieren am 22. April der Strafrechtler und Bundesrichter Thomas Fischer, die Literaturkritikerin Sigrid Löffler, der Theologe und Soziologe Horst Herrmann und der Philosoph Christoph Türcke, wie die Vereinigung am Dienstag in Darmstadt mitteilte.
Erstmals wird das PEN-Zentrum den mit 4.000 Euro dotierten Kurt-Sigel-Preis für Lyrik verleihen. Der nach seinem Stifter, dem Frankfurter Schriftsteller Kurt Sigel, benannte Preis wird am 21. April dem Berliner Autor Daniel Falb überreicht. Seine Arbeiten ragten heraus, weil sie für die Qualität politisch und gesellschaftlich relevanter Poesie heute Maßstäbe setzten, begründete die Jury die Wahl.
Problematisch: Türkei
Einen weiteren Schwerpunkt wird die Jahrestagung nach Angaben des PEN auf die eigenen Hilfsprogramme für bedrohte und verfolgte Schriftsteller legen. Die Liste "Writers in Prison" (Schriftsteller im Gefängnis) des internationalen PEN verzeichne derzeit mehr als 800 Fälle von Autoren weltweit, die verfolgt, bedroht, inhaftiert oder gar ermordet würden, sagte Vizepräsident Sascha Feuchert dem Evangelischen Pressedienst (epd).
In der Türkei säßen momentan die meisten Autoren weltweit in Haft. Das deutsche Zentrum habe inhaftierte und gefährdete Autoren derzeit aus China, Saudi-Arabien, Türkei, Syrien, Katar und Vietnam zu Ehrenmitgliedern erklärt.
Mit Hilfe des Stipendienprogramms "Writers in Exile" (Schriftsteller im Exil) finden dem PEN zufolge derzeit Schriftsteller aus China, Georgien, Kolumbien, Syrien, Vietnam und Kamerun Zuflucht in Deutschland. Die Schriftstellervereinigung stellt möblierte Wohnungen in Berlin, München, Hamburg, Nürnberg und Darmstadt bereit, finanziert die Miete, Krankenversicherung und ein Stipendium für den Lebensunterhalt. Die Zuflucht wird für ein Jahr gewährt und kann auf maximal drei Jahre verlängert werden. Die Mittel stammen aus dem Etat der Bundesstaatsministerin für Kultur.