Danach werden die Jugendlichen zur Grenze mit ihren umstrittenen Absperrvorrichtungen ziehen. Nach Südtiroler Medienberichten (Donnerstag) ist eines der Kreuze für eine katholische Pfarrgemeinde direkt am Alpenpass bestimmt. Ein anderes werde von Pfadfindern aus Innsbruck weiter nach Österreich gebracht.
Die schlichten Kreuze sind aus dem Holz von Booten gezimmert, die von Flüchtlingen bei ihrer Überfahrt von Afrika in Richtung Sizilien benutzt wurden. Bischof Muser kommentierte die Aktion mit den Worten: "Als Christen dürfen wir nicht tatenlos zusehen; dieses Kreuz ist ein Appell gegen die Gleichgültigkeit." Der Bozener Bischof mahnte weiter, die Gesellschaft in Europa müsse "mehr und mehr weg von eigenen, regionalen, nationalen Egoismen hin zu einem Engagement für mehr Frieden und mehr Gerechtigkeit".
Aktionswochenende auf Lampedusa
Lampedusa, rund 200 Kilometer vor Sizilien gelegen, ist als Ziel Tausender Migranten zu einem Sinnbild der Flüchtlingskatastrophe geworden. Der auf der Insel tätige Schreiner Franco Tuccio schuf aus den Trümmern eines gekenterten Flüchtlingsbootes ein knapp drei Meter hohes und einen halben Zentner schweres Holzkreuz, das er Papst Franziskus im April 2014 übergab. Franziskus segnete das Kreuz und gab Tuccio den Auftrag: "Bringt es überall hin." Bei den Kreuzen, die zum Brenner getragen werden, handelt es sich um kleinere Exemplare.
An der Aktion beteiligen sich neben den österreischischen Pfadfindern aus Innsbruck mehrere Scout-Gruppen aus Italien. Parallel veranstalten Pfadfinder auf Lampedusa ein Aktionswochenende zum Thema Migration.