"Die jetzige Diskussion um die Finanzierung einer steuerfreien Bonuszahlung, in der Zuständigkeiten hin- und hergeschoben werden, ist wie ein Schlag ins Gesicht der Pflegenden", betonte Klarmann in Hannover. Alle Seiten betonten immer wieder, welche immense Bedeutung Pflege für die Gesellschaft habe. Wenn es aber um die Zahlung gehe, würden "die Taschen zugemacht".
Unklare Finanzierung
Bisher haben sich nur die Gewerkschaft Verdi und der Pflegearbeitgeberverband BVAP auf eine Sonderzahlung von 1.500 Euro für Altenpfleger geeinigt. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) stellte am Wochenende darüber hinaus einen baldigen Bonus für Pflegekräfte in Krankenhäusern in Aussicht.
Unklar ist die Finanzierung. Gegen die bisher erwartete Finanzierung durch die beitragsfinanzierte Pflegeversicherung formierte sich in den Krankenkassen massiver Widerstand.
Pflege gehe alle an, so Klarmann. Deshalb müssten auch alle einen Beitrag leisten, wenn es darum gehe, die pflegerische Versorgung der Gesellschaft sicherzustellen. "Es darf nicht sein, dass viele Pflegende leer ausgehen, nur weil sie beim falschen Träger arbeiten oder im falschen Bundesland leben."
Zahlen und Daten zur Situation der Pflege
Die große Mehrheit der Pflegekräfte ist weiblich: Vier von fünf Erwerbstätige in der Alten- und Krankenpflege sind Frauen.
57 Prozent der Erwerbstätigen in diesem Bereich arbeiten in Teilzeit oder sind geringfügig beschäftigt.
Es gibt einen wachsenden Anteil ausländischer Pflegekräfte.
In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Beschäftigten, die über ein Leiharbeitsunternehmen in der Pflege tätig sind, zugenommen.
