"Wir erwarten von den Regierungsparteien die Verständigung auf eine Regelung, welche die Arbeitgeber in der Pflege verpflichtet, Tariflöhne zu zahlen," erklärte Neher.
Er forderte zugleich, Lohnsteigerungen in der Pflege dürften die Pflegebedürftigen nicht zusätzlich belasten. Zu guter Pflege gehöre eine verlässliche Begrenzung der Eigenanteile, die die Pflegebedürftigen zu den Pflegekosten beitragen.
"Gute Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte, etwa durch bessere Personalschlüssel, müssen durch eine Weiterentwicklung der Pflegeversicherung finanziert werden," mahnte Neher an.
Umfassende Pflegereform nötig
Was in dieser Legislaturperiode nicht mehr gelinge, werde in der nächsten doppelt dringlich auf der Agenda stehen, so der Caritas-Präsident weiter.
Eine umfassende Pflegereform, wie sie ursprünglich für diese Legislatur in Aussicht gestellt worden war, müsse das Pflegesystem als Ganzes in den Blick nehmen - also nicht nur die professionell Pflegenden und ihre Arbeitsbedingungen, sondern auch die Belange der Pflegebedürftigen, die der pflegenden Angehörigen, die Zukunft der Pflegeversicherung sowie die Frage der Finanzierung der Investitionskosten.