Philippinen bekommen neues nationales Heiligtum

Kirche des "Schwarzen Nazareners"

Die Philippinen haben ein neues Nationalheiligtum. Die Kirche von Quiapo ist Aufbewahrungsort des "Schwarzen Nazareners"und sei als Ort tiefer Verehrung für die Jesusfigur bekannt, heißt es auf der Website der Bischofskonferenz.

Prozession des "Schwarzen Nazareners" in Manila (Archiv) / © Tony Magdaraog (shutterstock)
Prozession des "Schwarzen Nazareners" in Manila (Archiv) / © Tony Magdaraog ( shutterstock )

Bei einer feierlichen Messe am Montag erhielt Kardinal Jose Advincula von Manila das Dekret der Philippinischen Bischofskonferenz zur Erhebung der Kirche von Quiapo, dem Aufbewahrungsort des "Schwarzen Nazareners".

Die 1588 gegründete Kirche Heiliger Johannes der Täufer sei als Ort tiefer Verehrung für die Jesusfigur bekannt, hieß es auf der Website der Bischofskonferenz. 

Deren Vorsitzender Bischof Pablo Virgilio David erklärte: "Es würde mich nicht wundern, wenn dieses nationale Heiligtum in ein paar Jahren auch zum internationalen Heiligtum erklärt würde." Rund 70 Bischöfe aus dem ganzen Land sowie der päpstliche Nuntius Erzbischof Charles Brown nahmen an der von Advincula zelebrierten Messe teil.

Gläubige erheben ihre Hände während der jährlichen Prozession des Schwarzen Nazareners / © Aaron Favila/AP (dpa)
Gläubige erheben ihre Hände während der jährlichen Prozession des Schwarzen Nazareners / © Aaron Favila/AP ( dpa )

Das größte Heiligtum der Philippinen

Die jahrhundertealte Statue eines schwarzen Jesus Christus gilt als größtes Heiligtum der philippinischen Katholiken. Die vermutlich von einem aztekischen Künstler in Mexiko angefertigte lebensgroße Statue wurde 1606 von spanischen Missionaren auf die Philippinen gebracht und wird seit dem späten 18. Jahrhundert in der Kirche in Manilas Stadtteil Quiapo aufbewahrt.

Jährlich am 9. Januar wird die als wundertätig angesehene Statue in einer großen Prozession durch die Stadt getragen. Zur ersten Prozession seit der Corona-Pandemie kamen dazu in diesem Jahr mehrere Millionen Gläubige.

Kirche auf den Philippinen

Die Philippinen sind neben dem kleinen Osttimor das einzige asiatische Land mit katholischer Bevölkerungsmehrheit. Etwa 80 Prozent der rund 109 Millionen Philippiner gehören der römisch-katholischen Kirche an; zudem gibt es rund 5 Prozent Muslime. Mehr als 330 Jahre spanischer Kolonialherrschaft haben den katholischen Glauben tief in der Gesellschaft verwurzelt. Der starke Volksglaube widerstand auch dem Versuch einer Protestantisierung nach Übernahme des Archipels durch die USA 1898.

Papstmesse zu 500 Jahren Christentum auf den Philippinen / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papstmesse zu 500 Jahren Christentum auf den Philippinen / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA