Polen gedenkt erster Deportation von Gefangenen nach Auschwitz

"Die Erde, die nach Erinnerung ruft"

Politiker und ehemalige Häftlinge haben am Sonntag der ersten Deportation von Gefangenen ins ehemaligen deutschen Konzentrationslager Auschwitz vor 80 Jahren gedacht. "Das ist die Erde, die nach Erinnerung ruft", sagte Präsident Duda.

Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau / © Rolf E. Staerk (shutterstock)
Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau / © Rolf E. Staerk ( shutterstock )

Polens Präsident Andrzej Duda legte im südpolnischen Oswiecim (Auschwitz) Blumen auf die Gleise, über die am 14. Juni 1940 die deutschen Besatzer 728 Polen mit einem Zug aus einem Gefängnis in Tarnow ins KZ deportierten. Die meisten von ihnen waren politische Gefangene, einige wenige jüdisch.

"Diese Erde ist mit Blut durchtränkt und auf ihr wurde die Asche verbrannter menschlicher Körper verstreut", sagte Duda. Von den 728 ersten Auschwitz-Häftlingen überlebten nach Angaben der Gedenkstätte 325 den Krieg, 292 starben. Das Schicksal der anderen 111 sei unbekannt.

Gedenktag seit 2006

Polens Parlament hatte 2006 den 14. Juni zum nationalen Gedenktag für die Opfer der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager erklärt. An ihm wird vor allem an die nicht-jüdischen Opfer der Nationalsozialisten erinnert. In Auschwitz ermordeten die Nationalsozialisten mehr als 1,1 Millionen Menschen. Etwa eine Million der Todesopfer waren Juden.


Papst Johannes Paul II. betet in Auschwitz (KNA)
Papst Johannes Paul II. betet in Auschwitz / ( KNA )
Quelle:
KNA