Die "Pille danach" enthalte eine höhere Dosis von Hormonen, die gerade für junge Frauen "negativer" als übliche Anti-Baby-Pillen seien, sagte der nationalkonservative Vizegesundheitsminister Jozef Szczurek-Zelazko im Sejm.
Die oppositionelle rechtsliberale Bürgerplattform (PO) kritisierte die Gesetzesinitiative der Regierung scharf. Die Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) nehme den Frauen das Recht, selbst zu entscheiden, sagte die Abgeordnete Monika Wielichowska. Die katholische Kirche in Polen hatte 2015 die Abschaffung der Rezeptpflicht verurteilt. Es sei eine "schwere Sünde, die 'Pille danach'" zu nehmen, weil sie zum Tod von Embryos führe, erklärte die Bischofskonferenz damals.
Die Pille
Als "Pille danach" wird umgangssprachlich ein hormonell wirksames Präparat zur Schwangerschaftsverhütung bezeichnet. Die Substanzen Levonorgestrel oder Ulipristalacetat verzögern den Eisprung. Damit soll eine Befruchtung der Eizelle verhindert werden.
Die damals von der PO geführte Regierung hatte 2015 die Rezeptpflicht für das Präparat "ellaOne" abgeschafft. Zuvor hatte die EU-Kommission die rezeptfreie Abgabe für diese "Pille danach" beschlossen. Seit 2015 muss sie auch in Deutschland nicht mehr von einem Arzt verschrieben werden.