Polens Bischöfe werben um Hilfe für Ukraine-Geflüchtete

"Der gleiche Wert in den Augen Gottes"

Die katholischen Bischöfe Polens rufen dazu auf, Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine weiter zu unterstützen. Man könne angesichts des anhaltenden Krieges "müde" werden, daher sollen sich die Menschen weiter engagieren.

Friedensdemo zum Ukraine-Krieg / © Patrick Pleul (dpa)
Friedensdemo zum Ukraine-Krieg / © Patrick Pleul ( dpa )

Polens katholische Bischöfe rufen zur weiteren Unterstützung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine auf. Zum Abschluss ihrer zweitägigen Vollversammlung in Kamien Slaski (Groß Stein) im Bistum Opole (Oppeln) räumten sie am Mittwochabend in ihrem Kommunique ein, dass man angesichts des anhaltenden Krieges im Nachbarland "müde" werden könne, Geflüchteten und Opfern des Konflikts zu helfen. Sie fordern daher Katholikinnen und Katholiken auf, sich weiter in ihren Pfarreien für Betroffene zu engagieren und "ihnen bei der sozialen Anpassung an die polnischen Verhältnisse zu helfen".

Prozess der Integration unterstützen

Die Kirchengemeinden könnten in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden den notwendigen Prozess der Integration von Geflüchteten unterstützen, etwa durch Polnischkurse sowie Hilfe bei der Arbeits- und Wohnungssuche. Die Bischöfe dankten ihren Landsleuten für die "riesige Großzügigkeit" und "Hilfsbereitschaft". Zugleich erinnerten sie daran, "dass es keine unterschiedlichen Kategorien von Flüchtlingen und Migranten gibt, weil sie alle die gleiche persönliche Würde und den gleichen Wert in den Augen Gottes haben". Polen hat nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine mehr als eine Million Geflüchtete von dort aufgenommen.

Weltsynode der katholischen Kirche

Zweites Hauptthema der Versammlung war die von Papst Franziskus initiierte Weltsynode der katholischen Kirche. Die Bischöfe betonten die Bedeutung der Synodalität in der Kirche. "Was wir vor allem brauchen, ist die Praxis der Synodalität auf der Ebene der zwischenmenschlichen Beziehungen: zuhören, Dialog, Ehrlichkeit und Transparenz", schrieben sie. Als Gast kam auch der Generalsekretär der Weltsynode, der maltesische Kurienkardinal Mario Grech, nach Kamien Slaski und erläuterte die weitere Arbeit bis zur Weltbischofs-Synode im Oktober 2023 in Rom.

Bartholomaios ruft in Polen zu Nächstenliebe für Geflüchtete auf

Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., hat in Polen seine Verbundenheit mit den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine betont. "Ich bin hier, um Solidarität zu zeigen und mich im Gebet mit Millionen Flüchtlingen zu verbinden, die wegen der durch Russland entfesselten ungerechtfertigten Gewalt gegen die souveräne Ukraine ihre Heimat verlassen mussten", sagte das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie bei einem Treffen mit Polens Präsident Andrzej Duda.

Bartholomaios I. segnet mit seinem Hirtenstab Ukraine-Flüchtlinge in Warschau / © episkopat.pl (KNA)
Bartholomaios I. segnet mit seinem Hirtenstab Ukraine-Flüchtlinge in Warschau / © episkopat.pl ( KNA )
Quelle:
KNA