Polens Staatspräsident Duda beim Papst

Weltjugendtag als Thema

Polens Staatspräsident Andrzej Duda ist von Papst Franziskus in Audienz empfangen worden. Im Mittelpunkt der rund 20-minütigen Begegnung standen der Papstbesuch zum Weltjugendtag 2016 in Krakau, Migrationsfragen sowie der Konflikt in der Ukraine.

Franziskus empfängt den polnischen Präsidenten Andrzej Duda / © Ettore Ferrari (dpa)
Franziskus empfängt den polnischen Präsidenten Andrzej Duda / © Ettore Ferrari ( dpa )

Wie der Vatikan anschließend mitteilte, ging es weiter um die Förderung der Familie, um soziale Themen und um die Rolle der katholischen Kirche in Polen.

Bild der Gottesmutter von Tschenstochau als Geschenk

Nach der Begegnung mit dem Papst traf Duda mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und dem stellvertretenden vatikanischen Außenminister Antoine Camilleri zusammen. Als Geschenk überreichte Duda dem Papst ein Bild der Gottesmutter von Tschenstochau. "Möge sie den Papst beschützen", sagte der Politiker, der von Gattin und Tochter sowie einer Delegation begleitet war.

Franziskus schenkte seinem Gast eine Friedensmedaille sowie ein Exemplar seines Schreibens "Evangelii gaudium". Zum Abschied sagte Duda zum Papst: "Ich bin sehr zufrieden, sie persönlich kennengelernt zu haben, und bitte Sie, für mich zu beten." Am Sonntag hatte Duda an einer Messe am Grab seines heiligen Landsmanns Papst Johannes Paul II. (1978-2005) im Petersdom teilgenommen. Sie wurde vom Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Krankenpastoral, Erzbischof Zygmunt Zimowski, zelebriert.

Voraussichtlich wird Franziskus 2016 Auschwitz besuchen

Papst Franziskus wird bei seiner für Ende Juli geplanten Polen-Reise voraussichtlich auch das frühere deutsche Vernichtungslager Auschwitz besuchen. Polens Staatspräsident Andrzej Duda sagte nach der Begegnung mit Franziskus im Vatikan, der Papst wolle "in Auschwitz beten", wie die polnische Nachrichtenagentur KAI meldet. Anlass der Papstreise ist der katholische Weltjugendtag von 26. bis 31. Juli in Krakau. Auch Polens wichtigsten Marienwallfahrtsort Tschenstochau (Czestochowa) wolle der Papst besuchen, sagte Duda.

Zuletzt hatte im Mai 2006 Papst Benedikt XVI. (2005-2013) in Auschwitz-Birkenau der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Damals sagte er in seiner viel beachteten Ansprache: "Ich konnte unmöglich nicht hierherkommen. Ich musste kommen." Als erster Papst hatte im Juni 1979 der Pole Johannes Paul II. (1978-2005) die Gedenkstätte besucht.

Auschwitz-Birkenau war von 1941 bis 1945 das größte Vernichtungslager der Nationalsozialisten. Während des Zweiten Weltkriegs ermordeten Deutsche dort mehr als 1,1 Millionen Menschen; die meisten von ihnen waren Juden. Fast 40 Prozent der registrierten Häftlinge waren Polen. Auschwitz (Oswiecim) liegt rund 60 Kilometer westlich von Krakau. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde es vom Deutschen Reich annektiert.

Der Vatikan und die katholische Kirche in Polen haben bislang keine offiziellen Angaben zu den Stationen von Franziskus in Polen gemacht. Polens Bischöfe haben den Papst auch nach Posen (Poznan), Gnesen (Gniezno) und Warschau eingeladen.


Quelle:
KNA