Politiker nehmen Abschied von Peter Hintze

"Freier und streitbarer Geist"

Mit einem Trauergottesdienst im Berliner Dom haben Politiker aller Fraktionen am Donnerstag Abschied von Bundestagsvizepräsident Peter Hintze genommen. Der CDU-Politiker Hintze war am Samstag im Alter von 66 Jahren gestorben.

Trauergottesdienst für Peter Hintze / © Wolfgang Kumm (dpa)
Trauergottesdienst für Peter Hintze / © Wolfgang Kumm ( dpa )

Der evangelische Theologe und frühere Pfarrer litt seit Jahren an Krebs. Der ehemalige Vorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, erinnerte daran, dass der Tod auch bei langer Krankheit doch stets überraschend komme, insbesondere wenn der Sterbende noch nicht lebenssatt sei. Hintze fehle als "parteiübergreifender, freier und streitbarer Geist", es fehle seine Warmherzigkeit und seine Fähigkeit zu "heilsamer Irritation, die zu nochmaligem Nachdenken einlädt", sagte Schneider.

Hintze sei in der Nacht zum 1. Advent gestorben. Eine Nacht, die für Gottes nahende Ankunft stehe, für Hoffnung und Sehnsucht nach Gerechtigkeit und Trost, führte Schneider aus. Jeder Einzelne könne nach Gerechtigkeit hungern und gegen Schwarz-Weiß-Malerei angehen, Barmherzigkeit zeigen und mutig sein.

Erinnerung an Parteikollegen

Der Vorsitzende der Unions-Fraktion, Volker Kauder (CDU), erinnerte sich in persönlichen Worten an seinen Parteikollegen. Hintze habe in seiner christlichen Überzeugung jeden Menschen geliebt. Er sei für viele "ein guter Freund und verlässlicher Ratgeber gewesen", sagte der Politiker. Wer ihm etwas Privates anvertraut habe, konnte sich sicher sein, dass er es für sich behielt. "Wir werden ihn vermissen", so Kauder.

Hintzes Beisetzung soll an diesem Samstag in Bad Honnef stattfinden. Hierzu werden laut Medienberichten Bundespräsident Joachim Gauck, Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie zahlreiche weitere Regierungsvertreter erwartet.


Quelle:
epd