Die Ministerpräsidenten von Sachsen und Sachsen-Anhalt, Michael Kretschmer und Reiner Haseloff (beide CDU), raten davon ab, Weihnachten in die Kirche zu gehen.
Kretschmer sagte MDR Aktuell am Montag, jeder müsse Kontakte reduzieren. "Das ist für viele Menschen bitter. Aber wir tun es für unsere nächsten Angehörigen." Dies gelte es, zu schützen.
Kretschmer betonte, dass er den Weihnachtsgottesdienst in diesem Jahr erstmals nicht besuchen werde. Er wolle "seinen Beitrag leisten, Kontakte zu vermeiden." Auch Jesus und Maria seien in der Heiligen Nacht alleine gewesen. "Wenn man ein frommer Christ sein möchte, und das Thema für einen selbst sehr wichtig ist, dann muss man dazu nicht in die Kirche gehen."
Auch Sachsen-Anhalts Regierungschef Haseloff verzichtet in diesem Jahr darauf, Weihnachten einen Gottesdienst zu besuchen. Seine Frau und er hätten sich entschieden, "die Mitternachtsmesse vom Papst im Fernsehen anzusehen und dann irgendwann in der Weihnachtszeit - an einem Werktag, wenn nicht so viele Besucher da sind - einen Gottesdienst zu besuchen."
Der sächsische evangelische Landesbischof Tobias Bilz wirbt unterdessen weiter dafür, die Kirchen Weihnachten offen zu halten. Er stimme zu, dass auch die Kirchen ihrer Verantwortung gerecht werden müssten, sagte Bilz. "Ich frage mich trotzdem, ob das ein gutes Signal ist, zu sagen, wir schließen unsere Kirchen zu Weihnachten oder es findet überhaupt nichts statt." Es bleibe die Aufgabe der Kirche, für die Menschen da zu sein. (KNA / 14.12.2020)