Das katholische Hilfswerk missio drängt im Konflikt zwischen den USA und dem Iran auf eine diplomatische Lösung. Die Bundesregierung und auch die EU seien in der Pflicht, zwischen den Staaten zu vermitteln, forderte missio am Donnerstag in Aachen. "Die politischen Spannungen zwischen den USA und dem Iran dürfen nicht zu einer militärischen Eskalation führen, weil dann die Lage der Christen im Nahen Osten und vor allem im Irak sehr gefährdet ist", erklärte missio-Präsident Klaus Krämer.
Christen zwischen den Fronten
Christen drohten im "wahrsten Sinne des Wortes zwischen diesen Fronten zerrieben zu werden", so Krämer. "Interessierte Kräfte missbrauchen die politischen Konflikte, um die Christen vor Ort mitverantwortlich für westliche Interventionen zu machen, was deren Lage zusätzlich gefährdet."
Akut sei diese Gefahr für Christen in der nord-irakischen Ninive-Ebene, die zum Teil nach ihrer Flucht in den Jahren 2014 und
2015 wieder zurückgekehrt seien. "Wenn es tatsächlich zu einer militärischen Konfrontation zwischen den USA und dem Iran kommt, ist die gesamte Wiederaufbauarbeit bedroht, die von missio und anderen Organisationen dort unterstützt wird", betonte Krämer.
missio Aachen unterstützt als katholisches Hilfswerk Christen in Afrika, dem Nahen und Mittleren Osten, Asien und Ozeanien.