Polens Primas feiert Wallfahrtsmesse in Tschenstochau

"Politischen Streit beilegen"

Polen hat am Montag den Festtag der Gottesmutter von Tschenstochau gefeiert. Heftige politische Diskussionen überschatteten die Feierlichkeiten. Dabei werde auch die Ikone immer wieder verspottet, kritisiert Primas Erzbischof Polak.

Marien-Ikone der "Schwarzen Madonna" in Tschenstochau / © Osservatore Romano (KNA)
Marien-Ikone der "Schwarzen Madonna" in Tschenstochau / © Osservatore Romano ( KNA )

Polens katholischer Primas Erzbischof Wojciech Polak ruft angesichts von heftigen politischen Diskussionen das Land zu Eintracht auf. "Lasst uns die Bruderfehde beenden und aufhören, Streitigkeiten und Spaltungen zu schüren", forderte Polak am Montag bei einer Wallfahrtsmesse mit rund 40.000 Menschen im südpolnischen Tschenstochau (Czestochowa). Auf Hass und Verachtung sollten Christen mit Liebe und "Treue zum Evangelium" reagieren.

"Maria, unsere Mutter, mag die Zwietracht ihrer Söhne nicht", so der Primas. Zugleich kritisierte er die Verwendung von Polens Nationalikone, des Abbilds der Gottesmutter von Tschenstochau, zu "ideologischen und politischen Zwecken". Maria dürfe nicht zum "Banner des Kampfes" werden. Es tue weh, dass die Ikone entstellt und verspottet worden sei.

Durch Bewegung wurde als "Regenbogen-Madonna"

Aktivisten der Schwulen- und Lesbenbewegung hatten das Bild der Gottesmutter von Tschenstochau als "Regenbogen-Madonna" auf eigenen Plakaten und Aufklebern genutzt. Der Heiligenschein war durch einen Regenbogen ersetzt, das Symbol der LGBT-Gemeinschaft. Auch Polens nationalkonservative Regierung hatte das verurteilt.

Die katholische Kirche in Polen begeht am 26. August den Festtag der Gottesmutter von Tschenstochau. 1656 hatte Polens König Johann II. Kasimir (Jan II. Kazimierz) Maria als Dank für ihre Hilfe im Kampf gegen die protestantischen Schweden zur "Königin Polens" erklärt. Jedes Jahr besuchen nach Kirchenangaben rund vier Millionen Menschen die "Schwarze Madonna" im Paulinerkloster in Tschenstochau.

 

Quelle:
KNA