Der Mädchenchor am Kölner Dom sang unter der Leitung von Oliver Sperling und Cécilia Bazile die Missa in A op. 126 "in nativitate Domini" von Josef Gabriel Rheinberger und "Carol of the bells" von Mykola Leontovitch sowie "Die Engel und die Hirten" von Zoltán Kodály. An der Orgel: Matthias Wand.
In seiner Predigt sprach Weihbischof Ansgar Puff davon, was das Weihnachtsfest in uns Menschen verändern kann. Weihnachten sei nicht nur eine Erinnerung an das, was damals in der Krippe geschah, "wir feiern Weihnachten als Aktualisierung, als eine wirksame Anwesenheit." Es sei "keine wehmütige Erinnerung an damals", sondern "das Fest von Weihnachten macht Christus gegenwärtig", sagte Weihbischof Puff.
An Weihnachten würden wir Vertrauen zu Gott finden: "Weihnachten verändert, weil wir entdecken dürfen, Gott glaubt an mich". Dies habe auch Saulus erfahren, der sich bekehrte und später zu Paulus wurde. "Saulus hielt die Jünger Jesu für eine gefährliche Sekte, die man bekämpfen muss. Er war auch an der Steinigung des Stephanus maßgeblich beteiligt", sagte Puff in seiner Predigt am Fest des heiligen Stephanus.
Gott jedoch habe auch dem Saulus sein Vertrauen geschenkt. "Auch uns schenkt Gott an Weihnachten sein Vertrauen. Auch uns traut er zu, dass wir diese Haltung Jesu leben: Ich bin von Gott geliebt." Die Kraft an das Vertrauen Gottes können wir an Weihnachten erfahren, so Puff. Ob Weihnachten wirklich einen Menschen verändern könne? "Probieren wir es einfach aus".
An jedem 26. Dezember begeht die katholische Kirche in Deutschland den Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen. In den Gottesdiensten dieses Tages soll der Verbundenheit mit den entrechteten und diskriminier-ten Mitchristen vor allem in den Fürbitten Ausdruck verliehen werden. Auch sind die Gläubigen zum persönlichen Gebet für dieses Anliegen aufgerufen.
Deutsche Bischofskonferenz: Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen
Damit die Apostel frei seien für den Dienst der Verkündigung, wurden sieben Männer als Diakone ausgewählt, berichtet die Apostelgeschichte. Einer von ihnen, ein „Mann, erfüllt von Glauben und vom Heiligen Geist“ (Apg 6, 5), war Stephanus. Sein griechischer Name deutet auf seine Herkunft aus dem hellenistischen Judentum.
Zur Zeit der Urkirche kam es in Jerusalem immer wieder zu heftigem Streit zwischen dem etablierten Judentum, für das der Tempelkult und die kultisch verstandene Tora zentrale Bedeutung hatten, und den tora- und tempelkriti-schen Judenchristen aus der Diaspora, die später auch unter den Heiden missionierten. Als ein Exponent dieser Gruppe geriet der redebegabte Stephanus ausgerechnet mit Diasporajuden aneinander, die sich für Tempel und Tora starkmachten. Als die Gegner seinen Aussagen mit Argumenten nicht mehr beikommen konnten, griffen sie zu Falschaussagen, hetzten das Volk auf und zerrten Stephanus vor den Hohen Rat, wo sie das Todesurteil gegen ihn erwirkten (vgl. Apg 6, 8–15). Seine Verteidigungsrede wurde als Gotteslästerung gedeutet, worauf der Tod durch Steinigung stand (vgl. Apg 7, 54–60). Um das Jahr 40 erlitt Stephanus als erster christlicher Märtyrer den Tod vor den Toren Jerusalems.
Sein Tod trägt Züge des Todes Jesu, wenn er sterbend für seine Peiniger um Vergebung bittet, wie es auch von Jesus überliefert wird. Die Nähe des Stephanustages zum Weihnachtsfest zeigt, dass der christliche Glaube auch an Weihnachten das Kreuz nicht ausblendet. Im Tod des ersten Märtyrers wird es bereits sichtbar. Die Liturgie ist an diesem Tag gar nicht weihnachtlich, sondern ganz vom Mut des Stephanus zu freiem Bekenntnis geprägt.
Quelle: Magnificat. Das Stundenbuch. Dezember 2023