Das Motto des Kulturauftritts laute "Singular Plurality" (einzigartige Pluralität), sagte die stellvertretende Ministerin für kanadisches Kulturerbe, Hélène Laurendeau, in Frankfurt am Main.
"Wir sind stolz auf die kulturelle Vielfalt und die vielen Sprachen Kanadas", sagte sie. Kanadische Schriftsteller, Musiker und Künstler würden in den kommenden zwölf Monaten an verschiedenen Orten in Deutschland und Europa das kulturelle Erbe der verschiedenen Ethnien des Landes vorstellen.
Potenzial einer offenen Einwanderergesellschaft
Kanada habe das Potenzial einer offenen Einwanderergesellschaft erkannt, lobte der Direktor der Frankfurter Buchmesse, Juergen Boos.
"Es hat nur 30 Jahre gedauert, bis der Gastland-Auftritt realisiert wurde", scherzte er. Bekannte kanadische Autoren seien aber schon bisher auf der Buchmesse präsent gewesen, so derzeit die Literaturnobelpreisträgerin Margaret Atwood und in früheren Jahren die Nobelpreisträgerin Alice Munro oder der Schriftsteller Michael Ondaatje.
Englisch- und französischsprachiges Land
Eine eigenständige kanadische Kulturwirtschaft hat sich nach Angaben der Organisation des Gastlandauftritts erst seit den 1960er Jahren entwickelt. Der Buchbranche gehören rund 260 englischsprachige und mehr als 100 französischsprachige Verlage an. 59 Prozent der Verlage sind im ausländischen Besitz.
Der Gesamtumsatz betrug im vergangenen Jahr 1,4 Milliarden Euro. Zusammen produzieren die Verlage jährlich rund 8.500 Neuerscheinungen in gedruckter, digitaler oder Audio-Form. Zum Vergleich: Im Börsenverein des Deutschen Buchhandels sind 1.800 Verlage Mitglied. Deren Gesamtumsatz betrug im vergangenen Jahr 9,13 Milliarden Euro.
Von den 37,4 Millionen Einwohnern Kanadas sprechen 57 Prozent Englisch und 21 Prozent Französisch, danach folgen als häufigste Sprachen Chinesisch und Punjabi. Außerdem gibt es rund 90 indigene Sprachen.