Prälat Karl Jüsten zum Umgang der Türkei mit Tarsus

"Außerordentlich bedauerlich"

Die deutschen Bischöfe haben sich enttäuscht vom Umgang der türkischen Behörden mit der Pauluskirche in Tarsus gezeigt. Es sei "außerordentlich bedauerlich", dass es während des Paulusjahres zu keiner weitergehenden Verständigung gekommen sei, sagte der Leiter des Katholischen Büros bei der Bundesregierung, Prälat Karl Jüsten, am Freitag.

 (DR)

Die türkische Seite habe zwischenzeitlich wiederholt Zusagen für eine angemessenen Umgang mit dem Gotteshaus gemacht, deren Umsetzung aber ausstehe, so der Prälat. Die katholische Kirche habe einen langen Atem und werde auch nach Ablauf des Paulusjahres daran arbeiten, in Tarsus eine würdige Gottesdienststätte für die Christenheit zu bekommen.

Das südtürkische Tarsus ist die Geburtsstadt des Apostels Paulus.
Der Kölner Kardinal Joachim Meisner und zahlreiche weitere deutsche Bischöfe appellierten während der vergangenen Monate wiederholt an die Türkei, dort dauerhaft eine Kirche zu genehmigen. Jüsten bekräftigte, die deutschen Bischöfe erwarteten, dass die türkische Seite ihr Wort halte. So gebe es nach wie vor den Vorschlag, durch Gründung einer Stiftung es der Kirche möglich zu machen, das derzeit als Museum betriebene Gebäude als Gotteshaus zu nutzen und dafür Miete zu zahlen.