"Was wäre, wenn wir uns als digitale Organisation verstehen würden, deren Unique Sellingpoint ein größeres Netz an physischen Gemeinschaften wäre?", fragte Heinrich bei einer Konsultation mit der Schwedischen Kirche und der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Finnland im Stiftsgarden Akersberg in Höör nahe Malmö.
"Der digitale Raum ist ein Raum, den wir gestalten können, in dem Kontakte und Beziehungen über die lokalen und regionalen Grenzen hinaus geknüpft werden", so die Präses laut einer am Dienstag verbreiteten Mitteilung der EKD. Christen könnten dort Inspirationen für ihren Glauben suchen und finden.
Lehren aus der Pandemie
Die Erfahrungen während der Corona-Pandemie seien Schweden, Finnland und Deutschland sehr ähnlich gewesen, meinte der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Die digitalen Möglichkeiten der Kommunikation und der gottesdienstlichen Gemeinschaft hätten die Christen in vielfältiger Weise miteinander in Kontakt gebracht und auch Menschen erreicht, die sonst eher in Distanz zur Kirche lebten.
"Gerade junge Leute, die in ihrer alltäglichen Lebenswelt und in der Art zu kommunizieren, viel selbstverständlicher mit der digitalen Kommunikation leben, haben dazu einen wichtigen Beitrag geleistet. Aber auch für uns Ältere sind sie ja inzwischen Teil des Alltags", so der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende. In den Diskussionen sei deutlich geworden, "dass digitale und analoge Kommunikation nicht gegeneinander ausgespielt werden darf".
Die beteiligten Kirchen sind jeweils mit der EKD durch einen Vertrag verbunden, der die Kirchengemeinschaft zwischen ihnen zum Ausdruck bringt. Nach 2018 ist es laut EKD-Angaben das zweite Mal, dass sie sich zu einer gemeinsamen Konsultation treffen. Das Treffen endet am Mittwoch.