"Wir haben eine andere Bundeswehr als früher, und das müssen wir diskutieren." Dabei gehe es auch um einen fairen Umgang mit den Soldaten, so Schneider. Der Präses der rheinischen Landeskirche äußerte sich in einer Diskussion anlässlich einer Vorführung der ZDF-Krimireihe "Unter Verdacht", in der ein traumatisierter Afghanistan-Rückkehrer eine tragende Rolle spielt. Schneider sprach von einer "Riesenaufgabe" der Helfer, Polizisten und Soldaten am Hindukusch. Trotz einiger Fortschritte könne die Situation in Afghanistan "kippen" und der Einsatz zu einem Fehlschlag werden.
Zu einem Aufbau der afghanischen Armee und Polizei sieht der Theologe keine Alternative. Die afghanischen Sicherheitskräfte müssten so weit für Sicherheit sorgen können, dass sich ziviles Leben im Land entwickeln könne.
Reinhard Erös, Begründer der "Kinderhilfe Afghanistan", bezeichnete den Nato-Einsatz in Afghanistan hingegen als "Unsinn", der nie zu einem Erfolg führen werde. Noch nie sei in so kurzer Zeit so viel Geld in ein so kleines Land geflossen, ohne dass es sichtbare Fortschritte gebe. Stattdessen verschlechtere sich die Sicherheit immer mehr und Afghanistan sei zum korruptesten Land der Welt geworden, sagte Erös.
Präses Schneider fordert Debatte über Rolle der Bundeswehr
Warnung vor einer Einsatzarmee
Präses Nikolaus Schneider fordert eine breite gesellschaftliche Debatte über die Rolle der Bundeswehr. Sie befinde sich in einem schleichenden Übergang zu einer Einsatzarmee, kritisiert der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Share on