Auf der umgangssprachlichen Ebene ist es erst mal so, dass es in Norddeutschland "Moin, Herr Pastor" und Im Süddeutschen "Grüß Gott, Herr Pfarrer! " heißt.
Pastor als Berufsbezeichnung
"Pastor" ist eine Berufsbezeichnung. Das Wort ist lateinisch und bedeutet "Hirte". Pastor ist also der allgemeine Titel für Geistliche im Gemeindedienst - unabhängig von der Konfession. Pastoren gibt es also daher sowohl bei den evangelischen Christen wie auch bei den Katholiken und es ist dasselbe Amt gemeint.
Evangelische Pfarrer und katholische Pfarrer unterscheiden sich
Einen katholischen Pastor kann man ursprünglich nur Pfarrer nennen, wenn er eine Pfarrgemeinde hat. In dem alten Wort "Pfarrer" steckt auch das Wort "Pfarrherr" und zeigt, dass ein Pfarrer eine Gemeinde leitet.
Es gibt aber in mittlerweile auch Pfarrer, die einmal eine Gemeinde hatten, diese durch Zusammenlegung mit einer anderen sozusagen verloren haben, in solchen und anderen Sonderfällen, tragen "Pfarrer" dann als persönlichen Titel.
Dagegen: Ein evangelischer Pfarrer muss nicht unbedingt eine Gemeinde leiten. Er muss nur voll theologisch ausgebildeter Geistlicher im Dienste der evangelischen Kirche sein. Er wurde zum Pfarrer ordiniert, das heißt, darf predigen, taufen, das Abendmahl austeilen.
Priester gibt es in der evangelischen Kirche nicht
In der katholischen Kirche werden die Geistlichen zu Priestern geweiht.
Die Priesterweihe ist ein Sakrament. Priester dienen als Mittler zwischen der Gemeinde und Gott. In der evangelischen Kirche gibt es keine geweihten Priester. Martin Luther sprach da vom "Priestertum aller Gläubigen".
In der katholischen Kirche dürfen nur zum Priester geweihte katholische Geistliche die Eucharistie feiern und in der Regel auch nur diese die Sakramente spenden.
Und schließlich: Die Priesterweihe ist Voraussetzung, eine Pfarrei leiten zu dürfen, also Pfarrer zu werden.
Die Orthodoxen Kirchen kennen das Amt des Priesters ebenfalls.