Die Menschenrechtsorganisation sei gegen den festen Schlüssel, sagte der Geschäftsführer von Pro Asyl, Günter Burkhardt, der Funke Mediengruppe (Donnerstag).
Burkhardt betonte, wenn Geflüchtete bei Angehörigen unterkommen könnten, sei das "sinnvoll, denn Familie hilft bei der Integration".
Das gelte für Spracherwerb, Arbeitssuche und generell für das Einleben in einem neuen Alltag. "Wir sollten die Kriegsflüchtlinge daher nicht bürokratisch und streng nach Schlüssel auf die einzelnen Bundesländer verteilen." Dies sei "eine Lehre aus dem Jahr 2015", als es obendrein eine Residenzpflicht für bestimmte Landkreise gegeben habe.
Fehler aus 2015 nicht wiederholen
"Das war ein Fehler. Es schafft auch keine Akzeptanz bei den Betroffenen. Ihre Integration dauert länger", so der Pro-Asyl-Chef.
Er schlug vor, Bundesländer, Landkreise und Städte, die aufgrund größerer ukrainischer Gemeinden mehr Menschen aufnähmen, "sollten entsprechend mehr finanzielle Unterstützung vom Bund bekommen". Doch die anderen Regionen müssten sich ebenfalls beteiligen, denn es gebe auch Flüchtlinge aus der Ukraine ohne familiäre Anbindung in Deutschland.