Aber ich muss ja die Herde ein bisschen beisammenhalten", sagte Ipolt am Freitag auf der kirchlichen Fachmesse "pastorale!" in Magdeburg.
Wichtig sei es, als Bischof Rechtspopulismus zu thematisieren und Orientierung zu geben: "Ich spreche da immer die Inhalte an, die nicht mit der christlichen Botschaft vereinbar sind und warum, ohne die Partei beim Namen zu nennen."
In seinem Grenzbistum gebe es viele zugezogene Gläubige aus Polen, denen auch Ausländerfeindlichkeit entgegenschlage, selbst in Pfarrgemeinden, so Ipolt. Als er einmal in einem Gottesdienst auch Polnisch gesprochen habe, sei er anschließend angesprochen worden: "Es sei ein deutscher Gottesdienst und ich solle das unterlassen." Solch einem ausgrenzenden Denken müsse klar entgegengetreten werden.
"Katholische Kirche ist eine internationale Gemeinschaft"
"Ich sage da sehr deutlich: Die katholische Kirche ist eine internationale Gemeinschaft."
Nach Ansicht der religionspolitischen Sprecherin der Grünen-Fraktion in Sachsen, Franziska Schubert, könnte die Kirche dahingehend noch deutlicher sein: "Das könnte und sollte die Kirche klarer öffentlich aussprechen. Das hätte ich mir 2015 und danach von meiner Kirche gewünscht. Aber es kam nicht." Im Osten habe gesellschaftspolitisches Engagement "immer noch einen Beigeschmack", räumte Schubert ein. Dies müsse sich ändern.
Die "pastorale!" ist eine gemeinsame Initiative der fünf ostdeutschen Bistümer. Bei rund 100 Workshops, Vorträgen und Diskussionspodien steht die Rolle der Christen in einem säkularen Umfeld im Fokus.