Kardinal Polycarp Pengo, Erzbischof von Daressalam in Tansania, wird an diesem Montag 75 Jahre alt. Er erreicht damit jene Altersgrenze, mit der Bischöfe dem Papst gemäß dem Kirchenrecht ihren Amtsverzicht anbieten müssen. Oft belässt dieser aber die Leiter wichtiger Diözesen noch einige Zeit darüber hinaus im Amt.
Allerdings ernannte Papst Franziskus bereits im Juni 2018 den Kapuziner Jude Thaddaeus Ruwa'ichi (65) zum sogenannten Erzbischof-Koadjutor Pengos. Ein Koadjutor unterstützt den Amtsinhaber und tritt häufig später automatisch dessen Nachfolge an.
Streitbarer Kardinal
Pengo gehört zu den profiliertesten Kirchenvertretern Afrikas. Er ist einer von derzeit 27 Kardinälen des Kontinents; davon sind 17 unter 80 Jahre alt und damit zur Papstwahl berechtigt. Pengo leitet die Hauptstadtdiözese seit 1992 und ist seit 1998 Kardinal. Als Vorsitzender des Afrikanischen Bischofsrates SECAM (2007-2013) verurteilte er 2012 bei der Weltbischofssynode Stammesfehden, Menschenhandel sowie Gewalt gegen Kinder und Frauen auf dem Kontinent.
Pengo wurde am 5. August 1944 in Mwazye in Tansania geboren. Nach seiner Priesterweihe 1971 studierte er in Rom und promovierte in Moraltheologie. Anschließend lehrte er an mehreren Universitäten und Priesterseminaren in Tansania. 1983 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Nachingwea ernannt.