Die Prominenz spitzte die Ohren.
Bisweilen seien Regierungsfinanzierungen "von ideologischen Überlegungen bestimmt", die nicht immer mit religiösen Prinzipien und Überzeugungen vereinbar seien, sagte der päpstliche Außenbeauftragte Erzbischof Paul Richard Gallagher am Mittwoch im Vatikan bei einer Tagung über Religionsfreiheit und humanitäre Hilfe.
"Katholische Hilfswerke und Organisationen machen keinen Unterschied, was die religiöse oder ethnische Identität der Hilfsbedürftigen angeht und versuchen immer, denen, die besonders verletzlich sind und größte Hilfe brauchen, Priorität einzuräumen", sagte Gallagher laut dem vom Vatikan verbreiteten Redetext.
Um humanitäre Krisen zu beenden, müssten die Ursachen bekämpft werden "wie etwa schreckliche Kriege, Verfolgungen, Verletzungen von Menschenrechten, politische oder soziale Ungleichheit, extreme Armut, Folgen des Klimawandels und so fort." Gallagher rief auch zum Kampf gegen Menschenhandel und zum Schutz der Religionsfreiheit auf.
Pompeo zu Tagung im Vatikan
Auch der unter Druck geratene US-Außenminister Mike Pompeo hat am Mittwoch an der Tagung über Religionsfreiheit und humanitäre Hilfe im Vatikan teilgenommen. Der päpstliche Außenbeauftragte Erzbischof Paul Richard Gallagher nannte die Anwesenheit Pompeos laut dem vom Vatikan verbreiteten Redeskript ein Zeichen der Wertschätzung für die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und den Vereinigten Staaten. Pompeo hat innenpolitisch mit der Ukraine-Affäre um einen mutmaßlichen Manipulationsversuch der Präsidentschaftswahl 2020 zu kämpfen.
Die Vatikan-Tagung über ein gemeinsames humanitäres Engagement staatlicher und religiöser Institutionen war lange vor der Ukraine-Affäre geplant worden. Die Initiative stammte von der US-Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Callista Gingrich, Ehefrau des republikanischen Politikers und früheren Sprechers des Repräsentantenhauses, Newt Gingrich.
Pompeo hält sich seit Dienstag zu einem mehrtägigen Besuch in Italien auf. Unter anderem traf er mit Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella, Ministerpräsident Giuseppe Conte und Außenminister Luigi di Maio zusammen. Im weiteren Verlauf seiner Reise will Pompeo den Abruzzen-Ort Pacentro besuchen, aus dem seine Urgroßeltern stammen.