Prominente gründen Initiative "Vergesst Haiti nicht"

Ausbau von Pfarrschulen

Unter Leitung des emeritierten Essener Weihbischofs Franz Grave haben Prominente aus Politik und Wirtschaft die Initiativgruppe "Vergesst Haiti nicht" gegründet. Ihr Ziel ist es, die Hilfe des katholischen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat für den vom Erdbeben zerstörten Inselstaat zu unterstützen.

 (DR)

Der Schwerpunkt werde auf Gründung und Ausbau von Pfarrschulen liegen, betonte Grave. Hier sollen Kinder neben dem Unterricht eine warme Mahlzeit am Tag bekommen. Zur Initiativgruppe gehören der frühere NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement, der langjährige CDU-Bundestagsabgeordnete Friedhelm Ost und der Vizepräsident des Gesamtverbandes des deutschen Steinkohlenbergbaus (GVSt), Wilhelm Beermann.

Adveniat unterstützt nach Angaben seines Geschäftsführers Bernd Klaschka seit Jahren die mehr als 2.200 katholischen Schulen in Haiti. Der überwiegende Teil davon seien Pfarr- oder Kapellenschulen. Hier würden rund 500.000 Schüler von 12.500 Lehrern unterrichtet. Das Erdbeben vom 12. Januar habe einen Großteil der Schulen zerstört. Das Geld aus dem neuen Projekt werde für Wiederaufbau, Gründung weiterer Schulen und Anschaffung von Unterrichtsmaterial verwendet. Die Gründung einer neuen Schule koste 10.000 bis 15.000 Euro.

Bildung ist laut Klaschka für Haiti «der Schlüssel zur Entwicklung»..
Sie allein sei in der Lage, eine humane Gesellschaft zu schaffen, die den Wiederaufbau des zerstörten Landes erreichen könne. Der Staat sei in der jetzigen Situation nicht dazu in der Lage. Der Adveniat-Geschäftsführer verwies auf die Analphabetenquote von rund 60 Prozent in Haiti. Bei dem Beben waren mehr als 220.000 Menschen ums Leben gekommen, 300.000 wurden verletzt, eine Million verloren ihr Zuhause. Adveniat unterstützt derzeit nach eigenen Angaben 120 Projekte in Haiti mit 1,5 Millionen Euro.

Die prominenten Unterstützer werden nach Angaben Graves in den kommenden Wochen als Multiplikatoren in ihren Kreisen wirken. Sie sollten Menschen und Unternehmen für die Aktion gewinnen. Darüber hinaus werde die Bevölkerung um Spenden gebeten.

Hinweis: Spendenkonto 66 40 90 bei der Bank im Bistum Essen, BLZ 360 602 95, Stichwort «Pfarrschulen».