Bundesweite Kampagne soll für Entwicklungszusammenarbeit begeistern

Promis mit im Boot

Hilfsorganisationen und Prominente wollen in den sozialen Medien junge Menschen stärker für die Entwicklungszusammenarbeit begeistern. Mit dabei: die Schauspieler Jan-Josef Liefers und Til Schweiger, Topmodel Stefanie Giesinger sowie Kabarettist Eckart von Hirschhausen.

Nahrung durch Hilfsorganisation / © Yahya Arhab (dpa)
Nahrung durch Hilfsorganisation / © Yahya Arhab ( dpa )

"Wir wollen zeigen, dass unser internationales Engagement etwas bringt", sagte Harald Kischlat, Vorstand der German Doctors und Koordinator der Initiative "Entwicklung wirkt" am Donnerstag in Berlin. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) verwies auf Erfolge beim Kampf gegen Armut, Hunger und Krankheit. "Es gibt beachtliche Fortschritte, auch dank vieler engagierten Organisationen und Personen", so der Minister.

Til Schweiger: "Einsätze sind fantastisch"

Die Kampagne des katholischen Hilfswerks Misereor, von Brot für die Welt, der Kindernothilfe, der Christoffel-Blindenmission und von German Doctors wird von elf Prominenten unterstützt: Mit dabei sind der Schauspieler Jan-Josef Liefers, das Topmodel Stefanie Giesinger, der Arzt und Kabarettist Eckart von Hirschhausen, die Sängerin Mandy Capristo, der Schauspieler Til Schweiger, die Fernseh-Moderatorin Rebecca Mir, der Sänger Max Mutzke, die YouTube-Stars Julia Beautx und Erik "Gronkh" Range, die Schauspielerin Anna Maria Mühe und der Sänger Peter Maffay.

Die Prominenten stellen in kurzen Clips Menschen vor, die durch Initiativen Bedürftigen in Slums, Dürreregionen oder Entwicklungsländer helfen. Schweiger nannte die Einsätze im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentrur (KNA) "atemberaubend und fantastisch". Die meisten Menschen in Deutschland lebten auf der Sonnenseite, dennoch jammerten viele. Dabei sei es in aller Interesse, etwa die Fluchtursachen zu bekämpfen.

Entwicklungsminister: "Entscheidend ist das Ideelle"

Müller hob den humanitären Aspekt hervor: "Entscheidend ist das Ideelle; das ist gar nicht bezahlbar". Der Staat könne allein die Probleme nicht lösen und sei auf Hilfsorganisationen und die Zivilgesellschaft angewiesen.

Er zeigte sich überzeugt, dass die Entwicklungshilfe große Wirkung erzielen könne. 1990 hätten noch 36 Prozent der Weltbevölkerung in Armut gelebt, heute seien es trotz des Bevölkerungswachstums nur noch zehn Prozent. Er beklagte aber, dass immer noch 850 Millionen Menschen an Hunger und Unterernährung litten.

Nach den Worten von Kischlat ist zwar die Spendenbereitschaft in Deutschland ungebrochen. Allerdings gehe die Zahl der Spender zurück. Die Kampagne wolle deshalb besonders Jugendliche und junge Erwachsene ansprechen. Schweiger betonte, er könne aus eigener Erfahrung sagen: "Wer hilft, dem wird auch etwas zurückgegeben."


Kampagne "Entwicklung wirkt" - Til Schweiger (l), Schauspieler und Regisseur, und Gerd Müller (CSU) / © Britta Pedersen (dpa)
Kampagne "Entwicklung wirkt" - Til Schweiger (l), Schauspieler und Regisseur, und Gerd Müller (CSU) / © Britta Pedersen ( dpa )
Quelle:
KNA