Proteste in Kolumbien

 (DR)

Bei den landesweiten Protesten gegen die Regierung in Kolumbien sind drei Menschen ums Leben gekommen. Sie seien am 21. November bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften im Department Valle de Cauca im Westen des Landes getötet worden, sagte Verteidigungsminister Carlos Holmes Trujillo am 22. November. Bei Ausschreitungen am Rande der größtenteils friedlich verlaufenen Demonstrationen seien 150 Polizisten und 122 Zivilisten verletzt worden. 98 Menschen wurden demnach festgenommen. Zahlreiche Sicherheitskräfte waren im Einsatz, die Grenzen zu den Nachbarländern wurden geschlossen, Bürgermeister und Gouverneure erhielten das Recht, Ausgangssperren zu verhängen.

Rund 200.000 Menschen waren am 21. November in zahlreichen Städten des südamerikanischen Landes gegen die Regierung des konservativen Präsidenten Iván Duque auf die Straße gegangen. Die Proteste richteten sich unter anderem gegen geplante Arbeits- und Rentenreformen sowie die zunehmende Gewalt gegen soziale Aktivisten. Die Protesten hielten auch am Wochende an. Ein 18-Jähriger wurde schwer verletzt, als ihn in Bogotá eine Tränengaskartusche am Kopf traf. Das Büro des staatlichen Bürgerbeauftragten drückte Besorgnis über die "übermäßige Gewaltanwendung" durch die Sicherheitskräfte aus.

(Quelle: dpa, 21./26.11.2019)