Ende Januar hatte sich Parlamentspräsident Juan Guaido (35) zum Übergangspräsidenten erklärt. Die Vereidigung des im Mai 2018 unter umstrittenen Umständen wiedergewählten sozialistischen Präsidenten Nicolas Maduro sei verfassungswidrig, so Guaido. In der Folge gingen Zehntausende Menschen gegen die sozialistische Regierung auf die Straße. Dabei kam es zu Zusammenstößen, die Polizei ging mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die Demonstranten vor.
Venezuela wird seit Jahren von einer innenpolitischen Krise erschüttert. Was 2014, im Jahr nach dem Krebstod von Revolutionsführer Hugo Chavez und dem anschließend bereits umstrittenen Wahlsieg von Maduro mit Massenprotesten im ganzen Land begann, fand seine Fortführung in einem Massenexodus. Bislang haben rund drei Millionen Venezolaner ihre Heimat verlassen - wegen der anhaltenden Versorgungskrise, der hohen Kriminalitätsrate, der grassierenden Inflation und der staatlichen Repression. (KNA/ 27.1.19)