​Putin kündigt Hilfe für Christen in Syrien an

Lob für Engagement der Kirchen

Russlands Staatspräsident Wladimir Putin hat die gemeinsame Hilfe der orthodoxen und der katholischen Kirche für die Christen in Syrien gelobt. Er kündigte zudem an, Russland werde Christen, Muslimen und Juden beim Neuanfang in Syrien helfen.

Patriarch Kyrill I. und der russische Präsident Wladimir Putin / © Natalia Gileva (KNA)
Patriarch Kyrill I. und der russische Präsident Wladimir Putin / © Natalia Gileva ( KNA )

Die Initiative der beiden Kirchen könne eine "sehr wichtige Rolle" bei der Rückkehr der Christen in das Bürgerkriegsland spielen, sagte Putin in Moskau bei einem Treffen mit Oberhäuptern mehrerer orthodoxer Kirchen am Montagabend.

Der Präsident begrüßte es, dass eine von der russisch-orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche gegründete Arbeitsgruppe die Zerstörungen von Kirchengebäuden in Syrien dokumentiere. Dadurch werde der Wiederaufbau der Gotteshäuser unterstützt. Viele Kirchen und Klöster seien geplündert worden, beklagte er.

Putin: "Von Terroristen befreit" 

Inzwischen habe sich die Lage in Syrien verbessert. "Die syrischen Streitkräfte haben mit Unterstützung des russischen Militärs fast das ganze Land von den Terroristen befreit, mitsamt der historischen Wohnorte der Christen", so der Kremlchef.

Die militärische Intervention Russlands an der Seite des syrischen Machthabers Baschar al-Assad wurde international allerdings scharf kritisiert. So hatte etwa der UN-Hochkommissar für Menschenrechte Syrien und Russland Kriegsverbrechen in Aleppo vorgeworfen, weil bei deren Luftangriffen eine Vielzahl von Zivilisten getötet wurden.

Trotz internationaler Kritik: Dank für russische Syrien-Politik

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. dankte Putin dennoch für seine Syrien-Politik: "Dank der Bemühungen unter anderem der Russischen Föderation ist heute der Terrorismus in Syrien praktisch vernichtet." Putin erklärte, nun müsse den im Krieg vertriebenen Christen geholfen werden, damit sie in ihre Heimat zurückkehren und damit beginnen könnten, die Kirchen wieder aufzubauen.

Der russische Staat habe gemeinsam mit den Kirchen humanitäre Hilfe für die syrischen Kriegsopfer geleistet. Moskau wolle nun auch gemeinsam mit jüdischen Organisationen in den USA die Wiedererrichtung von jüdischen Heiligtümern in Syrien unterstützen.

An dem Treffen mit Putin nahmen neben Kyrill I. auch die orthodoxen Patriarchen von Jerusalem, Alexandrien, Antiochien, Serbien und Rumänien sowie die orthodoxen Kirchenoberhäupter von Zypern, Albanien, Polen sowie von Tschechien und der Slowakei teil. Die Kirchenführer waren aus Anlass der 100-Jahr-Feier der Wiedererrichtung des Moskauer Patriarchats nach Moskau gekommen.


Quelle:
KNA