"Es geht immer weniger um die Vorgabe, du musst so sein, wie wir das wollen – sondern mehr da rum, so sein zu dürfen, wie man ist", sagte Lehmann im "Spiegel"-Interview (Samstag). Er nehme bei den Kirchen ein Umdenken wahr, so Lehmann und fügte hinzu: "Christlich ist auch, Menschen zu akzeptieren, ihre Würde zu respektieren und ihnen ein Leben ohne Angst und Gewalt zu ermöglichen."
Erster Queerbeauftragter der Bundesregierung
Lehmann war im Januar vergangenen Jahres zum ersten Queerbeauftragten der Bundesregierung ernannt worden. Mit dem englischen Wort queer bezeichnen sich Menschen, die nicht heterosexuell sind oder deren geschlechtliche Identität nicht mit gesellschaftlichen Rollenbildern übereinstimmt. Unter ihnen sind Personen mit gleichgeschlechtlicher Orientierung die wohl größte Gruppe.
Selbstbestimmungsgesetz
Derzeit verhandelt die Bundesregierung über ein neues Selbstbestimmungsgesetz, das an die Stelle des bisherigenTranssexuellengesetzes treten soll. Es sieht eine einheitliche Regelung für trans- und intergeschlechtliche sowie nicht-binäre Menschen zur Änderung des Geschlechtseintrages und des Vornamens vor. Dies soll künftig allein durch eine Erklärung vor dem Standesamtmöglich sein. Es geht bei der Reform nicht um geschlechtsangleichende Operationen.