Ramadan-Beginn im Nahen Osten erst am Donnerstag

 (DR)

Für Muslime im Nahen Osten beginnt der Fastenmonat Ramadan erst am Donnerstag. Dies entschieden führende muslimische Geistliche mehrerer Länder laut örtlichen Medienberichten vom Mittwoch. Ausschlaggebend war demnach, dass am Dienstagabend die Mondsichel - nach islamischem Mondkalender Zeichen des Monatsbeginns - nicht am Abendhimmel zu sehen war. Beteiligt waren demnach unter anderen die Großmuftis von Jordanien, Ägypten, dem Libanon und Saudi-Arabien.

Der Beginn des Ramadan wird durch die jeweiligen geistlichen Autoritäten unter Hinzuziehung von astronomischen Berechnungen sowie der Sichtbarkeit der Mondsichel festgelegt. Zahlreiche muslimische Länder folgen zudem traditionell der Entscheidung Saudi-Arabiens, in dem die heiligen muslimischen Stätten Mekka und Medina liegen.

Auch in den Palästinensischen Autonomiegebieten beginnt der Fastenmonat am Donnerstag. In der Türkei, Europa und den USA hat der Ramadan basierend auf astronomischen Berechnungen bereits am Mittwoch begonnen.

Für Muslime ist das Fasten, das jeweils im neunten Monat des islamischen Mondjahres stattfindet, eine der fünf Säulen ihrer Religion neben dem Pilgern nach Mekka, den täglichen Gebetszeiten, dem Glaubensbekenntnis zu Allah als einzigem Gott und dem Almosengeben. Auf das Ende des Ramadan folgt das dreitägige Fest des Fastenbrechens, arabisch 'Id al Fitr, das in Nahost in diesem Jahr am 14. Juni beginnt.

Israel habe für die Dauer des Ramadan eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, um Palästinensern aus dem Westjordanland die Einreise zu erleichtern, bestätigte die israelische Koordinationsstelle für Regierungsaktivitäten in den besetzten Gebieten (COGAT) auf Anfrage in Jerusalem. Unter anderem sollen ihnen von sonntags bis donnerstags Verwandtenbesuche in Israel, die Teilnahme an den Freitagsgebeten auf dem Tempelberg sowie die Teilnahme am 'Id al Fitr gestattet werden.

Die Betriebszeiten der verschiedenen Kontrollpunkte zwischen dem Westjordanland und Israel sollen demnach ausgeweitet werden. Ferner werde Palästinensern die Ausreise über den Flughafen Ben Gurion gestattet. Keine Angaben machte die Behörde über die Zahl der erteilten Reisegenehmigungen sowie Ausreisegenehmigungen für Bewohner des Gazastreifens während des Ramadan. (kna)