Benediktiner Anselm Grün wünscht "segensreiche Quarantäne"

Raum für eine "spirituelle Trainingszeit"

Anselm Grün, Benediktinerpater und Bestsellerautor, hat für alle Menschen, die wegen der Coronakrise unter Quarantäne gestellt werden, eine Empfehlung: Sie sollten sie als "spirituelle Trainingszeit" nutzen, so der Mönch auf Facebook.

Benediktiner Anselm Grün wünscht "segensreiche Quarantäne" / © Photobaphotoboy (shutterstock)
Benediktiner Anselm Grün wünscht "segensreiche Quarantäne" / © Photobaphotoboy ( shutterstock )

Wer jetzt etwa gute Bücher lese, komme mit einer fremden Welt und auch seiner eigenen Welt in Berührung. "Durch das Lesen entdecke ich meine innere Weite und neue Räume meiner Seele."

Wer in diesen Tagen daheimbleiben müsse, weil die Schulen geschlossen seien und viele Veranstaltungen ausfielen, könne sich über die zentralen Fragen des Lebens Gedanken machen, sie Gott hinhalten und so lernen, sich selbst anzunehmen. Die frühen Mönche hätten das als spirituelle Übung allein in ihrer Zelle praktiziert.

"Ich brauche dann keine Angst zu haben vor dem Chaos, das vielleicht in meiner Seele ist. Denn alles wird vom heilenden und liebenden Licht Gottes erleuchtet."

Zusammenhang von Quarantäne und Fastenzeit

Der Ordensmann erinnerte auch an den Zusammenhang von Quarantäne und Fastenzeit (lateinisch Quaresima). Beide Begriffe leiteten sich von der Zahl 40 ab. "Schiffe, die Pestkranke an Bord hatten, durften 40 Tage lang nicht in den Hafen einfahren."

Nach eigenen Angaben hat Grün zu einem ersten Facebook-Post über die spirituelle Herausforderung von Corona mehr als 50.000 Reaktionen erhalten. Abschließend wünschte der Pater allen Lesern "eine segensreiche Quarantäne und Quaresima". 

Anselm Grün OSB

Der Münsterschwarzacher Benediktinerpater gilt als der bekannteste Mönch Deutschlands und als einer der erfolgreichsten Autoren christlicher Literatur. Seine Werke bringen es nach eigenen Angaben auf rund 20 Millionen Auflage. Übersetzt wurden sie demnach in rund 30 Sprachen. Derzeit seien etwa 300 Titel lieferbar.

Wenn die eigenen Bücher gelesen würden und Säle bei Vorträgen voll seien, sei er dankbar; darüber dürfe man sich aber nicht definieren. "Das ist ein Geschenk, und es ist nicht mein Verdienst." 

Pater Anselm Grün / © Harald Oppitz (KNA)
Pater Anselm Grün / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA
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