Reaktionen auf das Papstschreiben "Christus vivit"

Als "Markstein" gewürdigt

Der Vatikan hat das postsynodale Schreiben "Christus vivit" vorgestellt. In 76 Seiten stellt Franziskus seine Überlegungen zur Jugendsynode vor, die im Oktober 2018 im Vatikan stattfand. Kardinal Marx dankt dem Papst sowie allen am synodalen Prozess Beteiligten.

Päpstliches Schreiben "Christus vivit"  / © Cristian Gennari (KNA)
Päpstliches Schreiben "Christus vivit" / © Cristian Gennari ( KNA )

Als "Markstein" für die Seelsorge haben die Deutsche Bischofskonferenz und der katholische Jugenddachverband BDKJ das Schreiben von Papst Franziskus an Jugendliche in aller Welt bezeichnet. Es gelte "Einseitigkeiten wie 'konservativ' oder 'progressiv'" zu überwinden und stattdessen die Freude an der Botschaft Jesu zu teilen, erklärten der Bischofskonferenz-Vorsitzende Kardinal Reinhard Marx und der BDKJ-Vorsitzende Thomas Andonie am Dienstag in Bonn.

"Chance für eine Reform"

Neben sozialer Not, Jugendarbeitslosigkeit und Herausforderungen der Digitalisierung und der Migration geht Franziskus auch auf den katholischen Missbrauchsskandal ein. Dabei dankte er erneut den Opfern, die "den Mut haben, das Schlimme, das sie erlitten haben, öffentlich anzuklagen". Die Krise könne für die Kirche mit Hilfe der jungen Menschen "eine Chance für eine Reform von epochaler Tragweite sein".

Dies sei auch die Haltung der Jugend- und Berufungspastoral in Deutschland, so Kardinal Marx und der BDKJ-Vorsitzende Andonie. Der Papst wünsche sich "eine neue Jugendlichkeit der Kirche". Diese sei dann jung, wenn sie sich von jungen Menschen hinterfragen und provozieren lasse. In dieser Weise sei Kirche auch gerufen, "den berechtigten Ansprüchen von Frauen nach Gerechtigkeit und Gleichheit wirklich Aufmerksamkeit zu schenken".

Dank für gemeinsames Engagement

"Wir danken Papst Franziskus für sein Nachsynodales Apostolisches Schreiben "Christus vivit" sowie allen jungen Menschen aus Deutschland, die sich auf verschiedene Weise in diesem synodalen Prozess engagiert haben", heißt es in der gemeinsamen Erklärung.

"Ein erfrischendes Schreiben", sagt der Jesuitenpater Clemens Blattert gegenüber Vatican News über "Christus vivit". Der Leiter der Frankfurter "Zukunftswerkstatt" hat an der vatikanischen Bischofssynode zum Thema Jugend im letzten Oktober teilgenommen. "Nach der Verabschiedung des Abschlussdokumentes war ich enttäuscht", gibt Blattert zu. Doch der Schwung des Schreibens, mit dem Franziskus jetzt die Synodenergebnisse vorstellt, wirke auf ihn belebend. ​


Kardinal Reinhard Marx / © Harald Oppitz (KNA)
Kardinal Reinhard Marx / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA