Reaktionen auf Debatte um Kommunionempfang

"Unselige Geschichte"

Der ernannte Bischof von Würzburg, Franz Jung, hat den öffentlichen Streit um den Kommunionempfang evangelischer Ehepartner kritisiert. Es sei bedauerlich, dass keine Verständigung gelungen sei, sagte Jung der Katholischen Nachrichtenagentur.

Umstritten: Der Kommunionempfang für konfessionsverschiedene Ehepartner / © Corinne Simon (KNA)
Umstritten: Der Kommunionempfang für konfessionsverschiedene Ehepartner / © Corinne Simon ( KNA )

"In meiner Wahrnehmung ist der Schaden in der Öffentlichkeit beträchtlich", sagte Jung. Der Umgang in der Bischofskonferenz sei auch ein Zeugnis. "Zuerst miteinander zu sprechen und dann gemeinsam nach außen aufzutreten, muss der Weg der Zukunft sein, für den ich mich auch persönlich gerne einsetzen will."

Jung selbst gehört noch nicht der Deutschen Bischofskonferenz an. Er wurde Mitte Februar von Papst Franziskus zum Nachfolger von Bischof Friedhelm Hofmann in Würzburg ernannt. Bisher ist er Generalvikar im Bistum Speyer. Am 10. Juni wird ihn der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick in der unterfränkischen Domstadt zum Bischof weihen.

"Negatives Zeichen"

Auch der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat sich in die Debatte eingeschaltet. "Diese Diskussion ist eine unselige Geschichte, da sie das Zeichen der Wertschätzung, das wir Bischöfe mit der geplanten Handreichung geben wollen, kaputt macht und das wichtige Thema der konfessionsverbindenden Ehe negativ in die Schlagzeilen bringt", sagte Ackermann nach einem Treffen mit konfessionsverschiedenen Ehepaaren bei den Trierer Heilig-Rock-Tagen, wie die Bischöfliche Pressestelle am Donnerstag mitteilte.

Es sei ein "negatives Zeichen", das durch das Schreiben der sieben Amtsbrüder nach Rom gegeben werde. Und es mache ihn traurig, dass sich ausgerechnet im Land der Reformation die Bischöfe nicht einig seien. Stattdessen müssten die leiden, die katholisch-evangelische Gemeinschaft lebten und die für die Differenzen nichts könnten. Dabei seien vielmehr die Fragen drängend: "Wie stellen wir uns konkret Einheit vor? Was erwarten wir vom Anderen?"

Entwurf noch unveröffentlicht

Die geplante Handreichung für den Kommunionempfang soll evangelischen Ehepartnern von Katholiken im Einzelfall den Empfang der Kommunion ermöglichen. Ein Entwurf wurde im Februar von einer großen Mehrheit der Bischöfe verabschiedet, ist aber bislang noch nicht veröffentlicht.

Anfang April wurde bekannt, dass sieben Bischöfe - darunter der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki - in Rom klären lassen wollen, ob der Beschluss der Bischofskonferenz zur Handreichung rechtmäßig ist. Am Donnerstag wurde bekannt, dass Papst Franziskus dazu ein klärendes Gespräch in Rom vorgeschlagen hat.


Franz Jung / © Klaus Landry / Bischöfliches Ordinariat Würzburg (dpa)
Franz Jung / © Klaus Landry / Bischöfliches Ordinariat Würzburg ( dpa )

Bischof Stephan Ackermann  / © Harald Tittel (dpa)
Bischof Stephan Ackermann / © Harald Tittel ( dpa )
Quelle:
KNA