Reaktionen zum Friedensnobelpreis

"Terroristen fürchten Mädchen mit Buch"

Große Worte für zwei Kinderrechtler: Die Vergabe des Nobelpreises an die 17-jährige Malala Yousafzai und dem Inder Kailash Satyarthi wurde bereits nach der Bekanntgabe im Oktober weltweit gefeiert.

Kinderrechtler geehrt (dpa)
Kinderrechtler geehrt / ( dpa )

Einer der berühmten Gratulanten war UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Beide gehörten zu den weltweit größten Streitern für die Sache der Kinder, erklärte Ban am Freitag in New York. Gewinner des Friedensnobelpreises seien auch die Mädchen und Jungen der Welt.

Die 17-jährige Malala sei durch ihren Kampf für die Bildung eine „globale Lehrerin“ geworden. Mit ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit, habe sie gezeigt, was Terroristen am meisten fürchteten: "Ein Mädchen mit einem Buch", sagte Ban.

"Heldenhafter Einsatz"

Der 60-jährige Kailash Satyarthi habe sich seit Jahren für die Rechte von Kindern eingesetzt und besonders gegen die Kinderarbeit gekämpft. Sein "heldenhafter" Einsatz für die kleinen Ausgebeuteten habe das Bewusstsein der Welt verändert, betonte der UN-Generalsekretär.

Vatikansprecher Federico Lombardi hat sich erfreut über die Vergabe des Friedensnobelpreises an die Kinderrechtler Kailash Satyarthi und Malala Yousafzai geäußert. "Wir glauben, dass zwei bedeutende Personen geehrt worden sind; wir sind zufrieden, dass sie die Anerkennung erhalten haben, und hoffen, dass es Unterstützung für eine positive Sache ist", sagte er am Freitag im Vatikan.

Weltweite Vorbilder

Auch Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und mehrere Bundesminister haben den beiden Friedensnobelpreisträgern Mgratuliert. Beide seien mit ihrem Einsatz gegen die Unterdrückung von Kindern und für das Recht auf Bildung Vorbilder für alle Menschen weltweit, sagte Gauck am Freitag in Berlin.

"Mit Ihrem Einsatz gegen Kinderarbeit und gegen die Unterdrückung von Kindern haben Sie nicht nur Südasien aufgerüttelt, sondern auch viele Menschen in Europa und in Deutschland", schrieb Gauck am Freitag an den indischen Aktivisten Satyarthi. Der Preisträger trage auch dazu bei, dass Menschen ihre Verantwortung als Konsumenten wahrnähmen.

Zugleich würdigte Gauck die junge Pakistanerin Malala Yousafzai, die ein Attentat radikalislamischer Talilban überlebt hat und ebenfalls ausgezeichnet wurde. "Ihr Mut, auch unter Gefahr für Ihr Leben das Recht auf Bildung für Mädchen einzufordern, ist ein starkes Zeichen der Ermutigung für alle vermeintlich Schwachen", schrieb Gauck der 17-Jährigen. Er hob besonders ihren Einsatz für Bildung und Chancengerechtigkeit hervor.

Missbrauch von Kindern findet so Gehör

Auch das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und das Internationale Katholische Missionswerks missio in Aachen begrüßten die Vergabe. Als Kinderhilfswerk halte man es für ein "wichtiges Zeichen, zwei Menschen auszuzeichnen, die sich für die Rechte von Kindern einsetzen", betonte Klaus Krämer, der Präsident der beiden Hilfswerke, am Freitag in Aachen auf Anfrage gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Es sei enorm wichtig, dass damit "ein Thema in der breiten Öffentlichkeit Beachtung findet, dass uns im Kindermissionswerk in unseren täglichen Arbeit immer wieder begegnet: Missbrauch, Misshandlung, ausbeuterische Kinderarbeit bis hin zur Versklavung, Kinder, die als Soldaten missbraucht werden, oder Flüchtlingskinder - noch immer werden die Rechte von Kindern in vielen Teilen der Welt mit Füßen getreten".


Quelle:
KNA , epd