In Straßburg wird das neue Themenjahr "Reformation und die Eine Welt" im Rahmen der Lutherdekade eröffnet, das die globale Dimension der Reformation in den Mittelpunkt rückt. Mit der Lutherdekade bereiten Staat und Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) seit 2009 gemeinsam das Reformationsjubiläum vor. In dem Festgottesdienst in der Thomaskirche hält EKD-Reformationsbotschafterin Margot Käßmann die Predigt, die Einleitung und Lesung übernimmt der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad, der auch Vorsitzender der Union Evangelischer Kirchen ist. Erwartet wird auch der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm.
Im Anschluss wird das Ehepaar Horst und Eva Luise Köhler mit der Martin-Luther-Medaille geehrt. Mit der Auszeichnung würdigt der Rat der EKD den ehemaligen Bundespräsidenten und seine Frau für deren politisches und soziales Engagement. Köhler hatte als Bundespräsident die Initiative "Partnerschaft mit Afrika" gegründet. Eva Luise Köhler übernahm die Schirmherrschaft etwa für das Müttergenesungswerk und den deutschen Zweig des Kinderhilfswerks Unicef. Der 72-jährige Köhler war von 2004 bis 2010 deutsches Staatsoberhaupt. Die Laudatio hält Klaus Töpfer, ehemaliger Chef des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP).
"Dass ihr frei sein sollt!"
In dem Festakt zur Eröffnung des Themenjahres hält die Präsidentin der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, Anne Brasseur, eine Ansprache. Grußworte sprechen der Staatsminister für Europa, Michael Roth (SPD), und der französische Staatssekretär für europäische Angelegenheiten, Harlem Désir.
Unter dem Bibelwort "Dass ihr frei sein sollt!" steht der Gottesdienst zum Reformationsfest, den die ARD aus der evangelischen Kirche Bugenhagen-Groß Flottbek in Hamburg überträgt. Landesbischof Gerhard Ulrich von der Nordkirche hält die Predigt. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, predigt am Samstag bei der Reformationsfeier in der Bonner Kreuzkirche.
"Gott befreit von Leistungsdruck"
Die westfälische Präses Annette Kurschus unterstrich in einer Videobotschaft zum Reformationstag, dass Gott den Menschen von Leistungsdruck befreie. "Jeder Mensch genießt höchstes Ansehen bei Gott - und zwar unabhängig davon, was er ist, was er darstellt, was er leistet und was er hat," sagte die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen in einer am Donnerstag in Bielefeld veröffentlichten Video-Botschaft.
In der Dortmunder Westfalenhalle feiert am Reformationstag das neue kirchliche Pop-Oratorium "Luther" Premiere. Auf der Bühne stehen neben 3.000 Sängern Stars der Musical-Szene und ein großes Symphonie-Orchester. Das Werk über den Reformator Martin Luther soll zusammen mit dem Jungen Orchester Nordrhein-Westfalen und einer Rockband aufgeführt werden. Beteiligt sind 85 Chöre, vor allem aus Nordrhein-Westfalen, sowie 750 Einzelsänger. Zu den beiden Oratoriums-Aufführungen werden bis zu 15.000 Besucher erwartet.