Vom 30. September bis 2. Oktober tagt in Frankfurt die Vollversammlung des katholischen Reformprojekts Synodaler Weg. Nach einer pandemiebedingten Pause von eineinhalb Jahren sollen die 230 Teilnehmer jetzt erstmals an Beschlüssen arbeiten. Die Initiative, die es in dieser Form in der katholischen Kirche noch nie gab, war ursprünglich auf zwei Jahre angelegt. Nach derzeitigem Planungsstand soll sie jetzt 2022 enden.
In weit mehr als einem Dutzend Papieren stehen teilweise weitreichende Forderungen nach Änderungen der katholischen Kirche in fast allen Bereichen. Entsprechend haben sich in den vergangenen Wochen Befürworter und Skeptiker von Reformen in Stellung gebracht und werben für ihre Sicht der Dinge.
Verkompliziert wird das Vorhaben nun auch dadurch, dass Papst Franziskus einen synodalen Prozess auf Weltebene ausgerufen hat. Anders als beim Synodalen Weg bleiben in Rom wahrscheinlich Papst und Bischöfe allein die Herren des Verfahrens. Zugleich steht die Frage im Raum: Soll das deutsche Projekt in die internationalen synodalen Beratungen aufgehen, oder geht es um zwei parallele Prozesse?
Die Mehrheit der deutschen Bischöfe scheinen dazu zu tendieren, den Synodalen Weg wie geplant fortzusetzen. Zuletzt schalteten Regensburgs Bischof Rudolf Voderholzer und andere Konservative eine eigene Homepage mit alternativen Texten frei. Sie kritisieren theologische Inhalte, bringen die Sorge um die weltweite Einheit der Kirche zum Ausdruck und bemängeln die Diskussionskultur in den einzelnen Arbeitsgruppen. Befürworter nannten die Vorhaltungen unbegründet. (KNA/22.09.2021)