Regierungswechsel in Griechenland

 (DR)

Kurz nach seinem historischen Wahlsieg hat Syriza-Chef Alexis Tsipras ein Regierungsbündnis mit den rechtspopulistischen Unabhängigen Griechen vereinbart.

Laut vorläufigem amtlichen Endergebnis kam Syriza auf 36,3 Prozent der Stimmen und 149 Sitze im neuen Parlament. Die absolute Mehrheit von 151 der 300 Sitze verfehlte die Partei knapp. Die Rechtspopulisten mit Parteichef Panos Kammenos verfügen im Parlament mit 4,8 Prozent über 13 Mandate. Gemeinsamer Nenner beider Parteien ist die strikte Ablehnung der Sparprogramme und die Forderung eines Schuldenerlasses durch die internationalen Kreditgeber.

Griechenland hat Staatsschulden in Höhe von 320 Milliarden Euro. In diesem Jahr wird der Schuldenberg Athens knapp 169 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmachen, erlaubt sind höchstens 60 Prozent. Vor drei Jahren hatten Privatgläubiger wie Banken bereits einen Schuldenschnitt von 50 Prozent hinnehmen müssen.

Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach der Vereidigung legte Tsipras an einem Denkmal getöteter Widerstandskämpfer Rosen nieder. Von 1941 bis 1944 waren in der Athener Vorstadt Kaisariani Hunderte Menschen von der deutschen Besatzungsmacht hingerichtet worden.

(dpa)