Bischof Hanke fürchtet Spaltung durch Synodalen Weg

Reichen bloße Strukturreformen?

Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke befürchtet eine Spaltung in der katholischen Kirche in Folge des Reformprojekts Synodaler Weg. Bei einer Podiumsdiskussion im Kloster Plankstetten kritisierte er am Samstag "Webfehler".

Gregor Maria Hanke / © Markus Nowak (KNA)
Gregor Maria Hanke / © Markus Nowak ( KNA )

Diese Fehler seien zu Beginn dieses Gesprächsprozesses gemacht worden, so Hanke. Ihm fehle ein spiritueller Aufbruch: "Mit einer bloßen Strukturreform werden wir die Dinge nicht verändern."

Kirche habe "schwer versagt"

Zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche, der ja einer der Anlässe für den Synodalen Weg ist, sagte Hanke, es führe kein Weg an einer lückenlosen Aufklärung vorbei. "Hier hat die Kirche schwer versagt." Für das Bistum Eichstätt kündigte er eine systematische Aufarbeitung an: "Wir müssen aus den schrecklichen Geschehnissen lernen."

Der Bischof äußerte sich auch zu anderen aktuell diskutierten Themen der Kirche in Deutschland. Dabei betonte er, er sehe derzeit keinen Weg hin zur Priesterweihe von Frauen. Vielmehr wünsche er sich eine gezielte Förderung von Frauen in Leitungspositionen. Zudem stellte er sich hinter das Nein des Vatikan zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. Unabhängig davon hätten Homosexuelle ihren Platz in den Gemeinden: "Sie sind getauft, sind unsere Schwestern und Brüder, sie gehören zu uns."

Zölibat "keine göttliche Einflüsterung"

Eine Änderung beim Zölibat, der Pflicht zur Ehelosigkeit für Priester, schloss Hanke nicht generell aus: "Das Zölibat ist ein Kirchengesetz und keine göttliche Einflüsterung." Zugleich betonte er, wie kostbar der Zölibat aus seiner Sicht sei: "Damit verkündige ich nicht nur mit meinen Worten, sondern mit meinem Leben: Es gibt etwas, das über den Tod hinaus Zukunft hat."

Der Bischof verwies auch auf den Brief von Papst Franziskus, den dieser den Glaubensbrüdern und -schwestern in Deutschland geschrieben hatte. Darin werde der geistliche Rahmen abgesteckt, den er bisher vermisse. Es sei gut zu diskutieren, so Hanke, aber "ich hoffe und erwarte, dass wir beim Synodalen Weg nicht auseinanderbrechen - weder in Deutschland noch in der Weltkirche". 

Bistum Eichstätt

Eichstätter Dom / © Armin Weigel (dpa)
Eichstätter Dom / © Armin Weigel ( dpa )

1948 zählte die Diözese ca. 340 .000 Katholiken, über ein Drittel mehr als noch 1940. Der Bevölkerungsanstieg zog die Errichtung einer Reihe neuer Pfarreien, Exposituren und Kuratien und damit einhergehend zahlreicher neuer Kirchen vor allem in den mittelfränkischen Diasporagebieten und in den beiden Ballungsräumen Ingolstadt und Nürnberg nach sich.

Quelle:
KNA
Mehr zum Thema