Reihe "Berichte zum Frieden": Internationaler Versöhnungsbund

Seit 1914 gewaltfrei aktiv gegen Unrecht und Krieg

Der Versöhnungsbund wurde auf einer internationalen Konferenz 1914 in Konstanz gegründet. Christen aus verschiedenen Ländern versuchten, den drohenden Krieg abzuwenden, weil sie Kriege grundsätzlich für unvereinbar mit dem Geist Christi hielten. Einen Schwerpunkt der heutigen Arbeit stellt der Nahost-Konflikt dar. In den besetzten Gebieten unterstützt der Versöhnungsbund viele Friedensprojekte, in Israel gibt es ein gemeinsames Dorf von Israelis und Palästinensern. Clemens Ronnefeldt vom Versöhnungsbund stellt die Projekte im Nahen Osten vor.

 (DR)

Zur Geschichte des Versöhnungsbundes
Gegründet wurde der Versöhnungsbund 1914 als pazifistischer Verband in England und den USA, nach dem Krieg ebenfalls in Deutschland.

1919 schlossen sich Zweige aus zehn Ländern im Internationalen Versöhnungsbund zusammen. Der bestehende Militarismus - dies war das Hauptziel der Gründer - sollte überwunden und die Anerkennung der Kriegsdienstverweigerung durchgesetzt werden.

Im 2. Weltkrieg wurden viele Mitglieder des deutschen Versöhnungsbundes inhaftiert, weil sie den Dienst mit der Waffe verweigerten; zwei von ihnen - der katholische Priester Max Josef Metzger und der evangelische Publizist Hermann Stöhr wurden wegen dieser Entscheidung umgebracht.

Nach dem Krieg sah man sich vor neue Aufgaben gestellt: die Versöhnungsarbeit zwischen West und Ost, die Solidarität im Einsatz für Befreiung in Ländern der 2/3 Welt, der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen. Die Arbeit des Verbandes trug auch in Deutschland zur Gründung vieler wichtiger Initiativen in der Friedensarbeit bei, darunter Aktion Sühnezeichen, Ohne Rüstung Leben, Bund für Soziale Verteidigung, Kampagne gegen Rüstungsexport, Forum ZFD, Plattform zivile Konfliktbearbeitung.