Reinhard Marx, Bischof von Trier

Bischöfe zum Advent: 21. Dezember

Wenn ich an den Advent denke, denke ich natürlich an meine Kindheit, und das hat auch eine große theologische Bedeutung. Jesus sagt ja öfter im Evangelium: "Ihr müsst wie Kinder werden." Das heißt natürlich nicht, kindisch werden und einfach nur naiv, sondern er möchte, dass wir das Staunen nicht verlernen.

 (DR)

Und für uns Christen ist der Glaube eine Wirklichkeit, die uns aus dem Staunen nicht herausbringen kann. Also wir bleiben in einer staunenden Haltung davor, dass Gott tatsächlich einer von uns geworden ist, dass er uns nahe gekommen ist. Das ist für mich immer wieder überwältigend.

Also in diesem Sinne ist der Advent eine Zeit, wo wir uns einüben wieder den einfachen Blick eines Kindes auf die Wirklichkeit zu wagen. Und deswegen sind die alle fasziniert davon, dass Kinder bei der Nikolausfeier oder eben bei der Weihnachtsfeier, bei Adventsfeiern dann den Mittelpunkt bilden. Natürlich, dass ist klar. Und ich glaub da ist etwas richtiges dran. Wir sollten die Adventszeit nutzen um in diesem Sinne im Geiste Jesu wieder einfach und staunend auf die Wirklichkeit zu schauen, vor allen Dingen auf die Wirklichkeit die uns von Gott entgegen kommt, dass er ein Kind geworden ist, dass er uns nahe kommt, dass ist eigentlich etwas wunderbares.

Und wenn ich dann noch singe, da denke ich sehr gerne dran zurück, auch heute singe ich das natürlich, das ist mein Lieblingslied für die Adventszeit "Macht hoch die Tür", wenn dieses Kind dann noch als König gepriesen wird, so richtig majestätisch, wird dann proklamiert, dieser König kommt zu uns, dann ergreift das einfach mein Herz und ich glaube, die Adventszeit, wenn sie so gelebt wird in der Familie, auch in der Pfarrei, dann macht sie uns einfach besser.

Das mag auch etwas naiv erscheinen, aber ich bin der Überzeugung, wer sich so