Eine Fachjury hatte die Kapelle im Rahmen eines Wettbewerbs ausgewählt. Nach einer Vorreinigung der Kapelle mit Heißwasser-Hochdruckreinigern werden mit einem sogenannten Partikelstrahlverfahren die schwarzen Gipskrusten von den Kalk- und Sandsteinoberflächen entfernt. In Abstimmung mit dem Dombaumeister, Denkmalpflegern und Restauratoren war dieses Verfahren bei Voruntersuchungen im Juli 2014 als wirksamstes und schonendstes bestimmt worden.
Modellprojekt wird wissenschaftlich begleitet
Das zweijährige Modellprojekt wird von wissenschaftlichen Untersuchungen und Bildungsprojekten begleitet. Unter Federführung der Hochschule für Technik Stuttgart sollen Experten wissenschaftliche Analysen an der Fassade der Kapelle durchführen und alle für den Stein schädlichen Komponenten bestimmen. Mehrere Bildungsworkshops sollen junge Menschen das Welterbe näher bringen. So drehen Schüler des Inda-Gymnasiums in Aachen-Kornelimünster einen Kurzfilm über den Dom und setzen sich mit dem historischen Bauwerk und der Reinigung auseinander.
Kulturdenkmal der UNESCO-Welterbeliste
Der Aachener Dom wurde 1978 als erstes deutsches Kulturdenkmal in die UNESCO-Welterbeliste eingetragen und gilt als eines der besterhaltenen Baudenkmäler der Karolingerzeit. Die Karls- und Hubertuskapelle an der Nordseite des Doms wurde zwischen 1455 und 1474 aus Aachener Blaustein und Herzogenrather Sandstein erbaut. Die untere Kapelle ist dem heiligen Hubertus, die obere Karl dem Großen gewidmet.
Die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Kärcher ist Teil des Public Private Partnership-Programms der Deutschen UNESCO-Kommission. Die Firma hat nach den Angaben bereits über 100 denkmalgeschützte Bauwerke weltweit restauratorisch gereinigt, darunter die Kolonnaden am Petersplatz, die Christusstatue in Rio de Janeiro und das Brandenburger Tor.