Das Erzbistum Hamburg hat sich ein neues Grundsatzprogramm für seine katholischen Schulen gegeben. Das rund 40-seitige "Rahmenleitbild" soll das Profil der Bildungseinrichtungen beschreiben, wie die Verantwortlichen am Mittwochabend bei der Vorstellung des Dokuments in der Schule Sankt Paulus in Hamburg-Billstedt erläuterten.
"Für das Erzbistum ist klar, dass es nur Schule machen kann, wenn es gute Schule machen kann", sagte der Leiter der Abteilung Schule und Hochschule im Erzbistum, Christopher Haep. Vor diesem Hintergrund sei im vergangenen Jahr auch die Entscheidung getroffen worden, einige Schulen zu schließen. Das neue Papier liefere nun die Grundlage für die zukünftige Entwicklung des katholischen Schulwesens, so Haep.
Leitbild mit Leben füllen
Erzbischof Stefan Heße betonte: "Die Schulen sind ein wichtiger Ort der Orientierung für Kinder und Jugendliche." Er hoffe, dass das, was im "Rahmenleitbild" geschrieben stehe, nun "noch viel mehr" mit Leben gefüllt werde.
Laut dem gut 40 Seiten umfassenden Text sollen die Schulen unter anderem religiöse Bildung ermöglichen, gesellschaftliche Teilhabechancen verbessern und das Prinzip der Gemeinschaft in Vielfalt leben. Das Dokument wurde den Angaben nach von einer Arbeitsgruppe aus Schülern, Eltern, Lehrern und Fachleuten erstellt.
Wirtschaftliche und pastorale Neugliederung
Es ist Teil eines "Erneuerungsprozesses", mit dem sich das Erzbistum wirtschaftlich und pastoral neu aufstellen will.
Das Erzbistum Hamburg betreibt derzeit noch 21 katholische Schulen in der Hansestadt mit insgesamt rund 8.000 Schülern. Sechs davon sollen in nächster Zeit wegen der hohen Überschuldung der Diözese geschlossen werden. Für zwei weitere sucht das Erzbistum noch Sponsoren. Eine Entscheidung, ob diese beiden Standorte erhalten bleiben, soll im September fallen.