Zu dem zweitägigen Treffen unter dem Motto "Kultur des Zusammentreffens - Die Zukunft des interkulturellen und interreligiösen Dialogs" hatten die Jesuiten-Zeitschrift "La Civilta Cattolica" und die von Jesuiten geleitete Georgetown Universität eingeladen. Anlass war die Veröffentlichung der Papst-Enzyklika "Fratelli tutti" vor einem Jahr.
Der Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Kardinal Miguel Angel Ayuso Guixot, bekräftigte in seinem Beitrag die Pflicht der Religionen, sich für Frieden und eine bessere Welt einzusetzen. Für den Weltfrieden brauche es den interreligiösen Dialog.
Soziale Gerechtigkeit
Der Leiter der vatikanischen Missionskongregation, Kardinal Luis Tagle, verwies darauf, dass echte Geschwisterlichkeit nur dann denkbar sei, wenn es auch im Sinne der Gerechtigkeit eine Umkehr gebe. Es brauche in diesen Tagen soziale Gerechtigkeit. Denn jeder definiere sich durch Beziehungen zu anderen, und dabei müsse die gesamte Menschheit betrachtet werden.
Religionen für Klimaschutz
Die Sekretärin der vatikanischen Entwicklungsbehörde, Alessandra Smerilli, betonte, eine große Mehrheit der Weltbevölkerung, etwa 80 Prozent, hingen weiterhin einer Religion an. Die Wirtschaftwissenschaftlerin und Ordensfrau erinnerte an den gemeinsamen Appell von knapp 40 Religionsführern vor dem Klimagipfel COP26. Darin hatten die Religionsgemeinschaften sich vereint für mehr Klimaschutz weltweit starkgemacht.
Die 1850 in Neapel gegründete Jesuitenzeitschrift "La Civilta Cattolica" entstand auf Wunsch von Pius IX. (1846-1878). Der heutige Sitz der Redaktion befindet sich in Rom. Unter Franziskus, der selbst dem Jesuitenorden angehört, gewann das Blatt an Bedeutung. Der Chef, der Jesuit Antonio Spadaro, ist als enger Vertrauter von Franziskus bekannt; auch deshalb wird die Zeitschrift oft als inoffizielles Sprachrohr des Papstes betrachtet. Die 1789 gegründete Georgetown-Universität in Washington ist die älteste römisch-katholische Universität in den USA und wird ebenfalls von Jesuiten geleitet.